Kritik zu Chris Harms 1980
Lord Of The Lost-Frontmann Chris Harms begibt sich auf seinem ersten Soloalbum auf eine Zeitreise zurück in die tiefsten Achtziger. Der Titel 1980 legt dies bereits nahe. Der Musiker selbst beschreibt sein Werk als eine Mischung aus „Depeche Mode, Modern Talking und Sandra“ und trifft den Nagel damit genau auf den Kopf. Von den sonst rockigen Tönen, die Fans seiner Haupt-Band gewöhnt sind, ist auf Harms’ Solodebüt nichts zu hören. Einzig die markante Stimme lässt erkennen, um wen es sich handelt (wenn man es nicht schon vorher weiß). Synth- und Wave-Fans dürften bei Titeln wie ‘I Love You’ oder ‘The Grey Machines’ in pure Begeisterungsstürme ausbrechen. Die zweitgenannte Nummer ist übrigens mit Unterstützung von Ronan Harris (VNV Nation) entstanden, und bei ‘Madonna Of The Night’ singt Sven Friedrich von Solar Fake mit.
Im Großen und Ganzen handelt es sich hierbei um ein recht tanzbares Album (sofern einem diese Art von Musik zusagt). Ausnahmen bilden lediglich ‘Past Pain’ und ‘May This Be Your Last Battlefield’, die sehr zurückhaltend und nachdenklich wirken. Wobei Letzteres insofern hervorzuheben ist, als dass es sich offenbar um ein äußerst emotionales Lied handelt. Bei genauem Hinhören klingt es nämlich, als ob Harms beim Singen mit den Tränen zu kämpfen hat. Zusammenfassend: Nach krachenden Rock- oder Metal-Klängen sucht man vergeblich. Wer allerdings ein Faible für poppige Synthesizer hat, kann hierbei getrost die Tanzfläche stürmen.
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Quelle: METAL HAMMER.de















