Kritik zu Fiddler’s Green THE GREEN MACHINE

Fiddler’s Green THE GREEN MACHINE

Folk Rock, Deaf Shepherd/Indigo (12 Songs / VÖ: 29.12.)

Für eine Band, die sich primär der Interpretation irischer Traditi­onen verschrieben hat, ist das Spek­trum von musika­lischen und in­halt­­lichen Variationen durchaus begrenzt – schließlich sind schwungvolle Sauflieder irgendwie auch Fässer ohne Boden. Umso beeindruckender, dass die Disko­grafie der Erlanger bereits mehr als 15 Studioalben umfasst. Weniger beeindruckend ist indes das fehlende Maß an Authentizität sowie der enervierende Hang zum Party-Spaßigen, mit der Irish Folk als kulissenhafter Freizeitpark inszeniert wird. Selbst die gelegentlichen Ausbruchswünsche aus dem Kleeblattkosmos muten aufgesetzt an: So findet man sich beim Fidel-Squaredance von ‘The Bog’ schnell im Heuschober mit ‘Cotton Eye Joe’ wieder, könnte sich ‘My Fairy Of The West’ sehr gut im ‘ZDF-Fernsehgarten’ schlage(r)n, ist bei der Ballade ‘A Fleecy Cloud’ die Kelly Family nicht weit und langt es bei dem auf Amerikas Country-Tugenden schielenden ‘May The Road Rise Up To Meet You’ lediglich für einen halb rausgestreckten Truck Stop-Daumen.

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Von Bar-Binsenweisheiten wie ‘I Don’t Like Alkohol’ mitsamt seiner vorhersehbaren Bukowski-Bonmot-Replik („… but alcohol does like me“) ganz zu schweigen. Mag das alles zweifelsohne auch solide gespielt wie produziert sein und nach dem zwölften Jameson vielleicht sogar (bis zum 13.) Laune machen: Wer die Authentizität und Klasse von Dropkick Murphys oder Szeneveteranen wie Flogging Molly erwartet, sollte lieber einen Pub weiterziehen.

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Quelle: METAL HAMMER.de