Kritik zu Liv Kristine RIVER OF DIAMONDS

Liv Kristine RIVER OF DIAMONDS

Dark Rock, Metalville/RTD (12 Songs / VÖ: 21.4.)

Mit ihrer stimm­lichen Naturbe­gabung hätte Liv Kristine in diver­sen Genres großen Bekannt­heitsgrad erlangen können: Pop, Metal, Rock, Klassik, Musical, Jazz – alles denkbar bei ihrer Veranlagung. Anstatt sich aber auf einer einzelnen Spielwiese auszutoben, erkundet sie lieber die Weite der musikalischen Landschaft, was sie 2023 zum düsteren Rock und New Wave führt. Das sechste Solowerk atmet pure Achtziger-Luft, sowohl hinsichtlich der Stilistik als auch des Klangs. Dass mit ‘True Colors’ ein Mega-Hit von Cyndi Lauper neu vertont wird, überrascht entsprechend nicht (ein weiteres Cover ist die Jon Lord-Nummer ‘Pictured Within’). Die Grundstimmung ist angenehm, nicht übertrieben düster, eher The Cure, Blondie und Talking Heads als Gothic.

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Dazu passt auch die tänzelnd-betörende Stimme von Liv Kristine, die sich nie in den Vordergrund spielt, sondern die Stimmung der jeweiligen Lieder aufgreift, die sie zusammen mit Tommy Olsson (ehemals Theatre Of Tragedy) komponierte. Abwechslung bringen vor allem die Gäste am Mikro rein, dazu gehören Livs Ehemann Michael Espenæs sowie ihre jüngere Schwester Carmen Elise. Bleibt alles in der Familie. Passt ja auch zu einem Wohlfühlalbum, das wohldosiert und temperiert, auf Strecke aber leicht ermüdend wirkt, weil emotionale Ausbrüche fehlen und darunter die Dynamik leidet.

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Quelle: METAL HAMMER.de