Kritik zu Maggot Heart HUNGER

Maggot Heart HUNGER

Post Punk, Svart/Membran (8 Songs / VÖ: 29.9.)

Vor drei Jahren ließ das zweite Album der Band unter Führung von Linnéa Olsson (zuvor bekannt als Gitarristin von The Oath und vorübergehend auch Grave Pleasures) auf­horchen: Darauf überzeugte die gebürtige Schwedin und heutige Wahl­berlinerin an Mikro und Gitarre mit einem Sound, der das kaputte, kratz­bürstigere Äquivalent zu den coolen Klängen der inzwischen Jack White angetrauten, wunderbaren Olivia Jean darstellte: Twang-infusionierter Garagen Rock mit Dark-Appeal, gerne wie bei Maggot Heart auch genüsslich zwischen Proto- und Post Punk changierend. Auf Triobesetzung und damit die rhythmische Rückendeckung von Olivia Airey am Bass und Uno Bruniusson am Schlagzeug schwörend, haut Olsson – die stimmlich hörbar stärker in ihre neue Frontfrauen­rolle gefunden hat und neben Patti Smith als Fixpunkt nun auch eine düstere Debbie Harry gelten lässt, mit HUNGER einen Strauß Nachtschwärmer-Songs raus, die man sich sehr gut im Berlin-Schöneberg der Achtziger und damit in Szeneschuppen wie dem Ex’n’Pop aus den Boxen tropfend vorstellen kann.

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Dazu erweitern Maggot Heart ihre Ausdruckspalette mit ingeniösem Instrumentarium: So setzt es zuweilen herrlich dreckige, einstige Heroinhaupt­stadtfieberträume evozierende jazzy Saxofonflanken, Trent Reznor-Pianotupfer und Trompetentöne. Guter Stoff.

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Quelle: METAL HAMMER.de