Kritik zu No Raza TYRONA

No Raza beackern die Todeslandschaft seit 1997 weitgehend unbemerkt. Daran wird auch ihr sechstes Album nichts ändern. Denn einerseits beherrscht die Band alle Waffen des Genre-Arsenals aus dem Effeff: Juan Guillermo Cano rifft brutal und grunzt kraftvoll, Schlagzeuger Jairo Gomez gönnt seinem Doppelfußpedal ebenso wenig Pausen wie Lead-Gitarrist Juan Camilo Sanchez seinen flinken Fingern. Das funktioniert individuell und tickt im Kollektiv wie ein Schweizer Uhrwerk: ‘Afterlife’ etwa suggeriert, in No Raza schlage ein einziges Herz, wenn die von Kolumbien nach Florida ausgewanderten Musiker ihre Opfer zielstrebig wie ‘Der weiße Hai’ umkreisen. Schwarze (‘Looters’, ‘Estable Corrupción’) und (Neo-)Thrash-Noten (‘Overflowed’, ‘Chiefdom’) lockern das tödliche Fundament auf und stellen üblichen Verdächtigen des Kalibers Vital Remains, Hate Eternal oder Deicide gelegentlich Septicflesh oder The Haunted an die Seite. TYRONA-Songs wie ‘Savage Strength’ oder ‘Outbreak’ kommen zudem mit durchaus hymnischen Refrains daher. Und nun das große „Aber“: No Razas Kompositionen fehlt das letzte Quäntchen, das aus Stahl Edelstahl macht: Der Drang, sich die Kleider vom Leib zu reißen und die Wohnungseinrichtung zu zerlegen, will sich partout nicht einstellen. Bezeichnenderweise klingt ausgerechnet das Bathory-Cover ‘Ring Of Gold’ am längsten nach …
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Quelle: METAL HAMMER.de














