30 Jahre Zweitwerk DESTROY ERASE IMPROVE

Das schwedische Quintett Meshuggah erzielte 1995 mit seinem Zweitwerk DESTROY ERASE IMPROVE keinen kommerziellen Durchbruch, wohl aber ein Album, das spätere Bands als direkte Inspirationsquelle nennen würden. Periphery, Tesseract, Animals As Leaders – Sie alle ließen sich durch die dystopischen Rhythmen treiben und fanden dadurch ihren eigenen Klang. Heute wird DESTROY ERASE IMPROVE 30 Jahre alt, weshalb wir uns diesen schwedischen Klassiker der Neunziger genauer anschauen.

Grenzen? Nicht bei Meshuggah

Schlagzeuger und Texter Thomas Haake erzählte in einem Interview mit Decibel: „Ich hatte das Gefühl, dass wir etwas Cooles am Laufen hatten. Eine Veränderung unseres Stils, oder vielmehr eine Veränderung, wie wir uns unserer eigenen Musik genähert haben.“ Er fuhr fort: „Auch wenn DESTROY ERASE IMPROVE der EP NONE (1994) ähnelt, haben wir trotzdem das Gefühl gehabt, dass wir uns auf unbekanntem Boden bewegen.“ Bassist Peter Nordin musste die Band nach Veröffentlichung des Werks aufgrund von Schwindel verlassen, ist aber auch sehr zufrieden mit DESTROY ERASE IMPROVE. „Jahrelang hatten wir Probleme, endlich ging mal etwas gut für uns.“

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Musikalisch lässt sich die Scheibe kaum einordnen. Irgendwo zwischen Technical Metal und extreme Metal bewegt sich das schwedische Quintett krachend und souverän, heute würde man sie wahrscheinlich als Progressive Metal kategorisieren. Sie selbst bezeichnen ihr Werk gerne als Experimental Metal – egal, was es ist, Hauptsache, es bleibt unvorhersehbar. Durch den Eintritt von Mårten Hagström, der Meshuggahs zweiter Gitarrist wurde, waren viel komplexere Riffs und Rhythmen möglich. So konnte sich Fredrik Thordendal an der anderen Gitarre ganz auf seine atonalen Soli konzentrieren, die sich jenseits von jeder herkömmlichen Skala bewegen und starke Jazz-Einflüsse in sich tragen. Besonders in ‘Soul Burn’ oder ‘Future Breed Machine’ sind sie sehr präsent und verleihen den Liedern noch mehr Vielschichtigkeit.

Individualismus wird groß geschrieben

Haake hatte für Meshuggah und dieses Album zum ersten Mal die Schreibfeder in die Hand genommen. Er erzählt: „Was das Schreiben angeht, wollten wir uns immer vom Rest der Szene abheben. Wir wollten etwas erschaffen, das noch nie jemand gehört hat. Wir finden, dass die Lieder auf DESTROY ERASE IMPROVE in Kombination mit der klaren und knackigen Produktion das erreicht haben.“ Dieses Ziel haben sie definitiv erreicht. Das sieht auch Hagström so: „Natürlich wollten wir das nach unseren Möglichkeiten beste Album überhaupt machen. Das ist immer das Ziel, aber wir haben versucht, dass uns dieses Ziel nicht einschränkt. Wir wollten es energetisch und aggressiv haben.“


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Quelle: METAL HAMMER.de