Kritik zu Knorkator SIEG DER VERNUNFT

Knorkator SIEG DER VERNUNFT

Comedy Metal, Tubareckorz/RTD (11 Songs / VÖ: 07.10.)

Zum elften Mal wollen uns die Satiriker Knorkator gehö­rig auf die Schippe nehmen – und das mit Themen, die jenseits von Gut und Böse sind. Genau dieses Wechsel­spiel lässt sich bei den Komikern des Metal in SIEG DER VERNUNFT instru­mentell nachempfin­den. Gute Miene zu bösem musikalischem Spiel, könnte die entsprechende Zusammenfassung lauten: Mithilfe aggressiver Synthbeats und dramatischer Tastenspielereien leiten sie ihre Weltuntergangshymnen im Opener ‘Die Welt wird nie wieder so wie sie vorher war’ und dem Titel-Song ein. Letzterer kann sich mit seinem über­raschend rohen Hard Rock-Anschlag zum Glanzstück heraufkämpfen. Ähnliche Härte finden wir in ‘Tut uns leid’ und ‘Es lebe der Tod’ vor. Weniger überraschend, doch immer gerne gesehen und gehört hingegen ist die Performance des großen Tremolomeisters, Sänger Gero Ivers, dessen stimmliche Theatralik sich hervorragend zum Geschichtenerzählen eignet: Naturkatastrophen, Kanni­balismus, Profitgier, Korruption – alles, was das Herz eben nicht begehren will, steht in diesem Sammelband mensch­licher Laster auf der Tagesordnung.

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Allerdings beweisen die fünf Knorkatoren anhand der instrumentalen Titel ‘Menschenfleisch’, das durch die beruhigende Pianomusik genauso gut als Soundtrack für eine Tierdokumentation herhalten könnte, sowie dem Katzenwiegenlied ‘Knurrkator’, dass sie die große Kunst des Entertainments selbst ohne narrative Instanz beherrschen. Dystopien für jung und alt, Mensch und Tier – mit dieser Platte kommt jeder auf seine Unterhaltungskosten.

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Quelle: METAL HAMMER.de