Kritik zu Storm Seeker NAUTIC FORCE
Man sperre Santiano und Sabaton gemeinsam in einer Koje auf hoher See mit ausreichend Grog ein und schüttele sie bei einem gewaltigen Unwetter gut durch: Heraus kommt NAUTIC FORCE, das dritte Studioalbum von Storm Seeker – dem Piraten-Metal-Quintett, gegründet 2013 im hanseatischen Neuss. Nachdem die fünfköpfige Crew zuletzt mit ihrem 2021 erschienenen Akustikalbum CALM SEAS VOL.1 in ruhigeren Gewässern segelte, schlägt sie nun wieder härtere Saiten an – inklusive Akkordeon, Blockflöte und Drehleier an Bord. Facettenreich ist aber nicht nur die Instrumentation. Lädt ‘Blow Winds Blow’ noch stampfend und metallisch-weich zum Tanze aufs Deck ein, torkelt die Single-Auskopplung ‘Bottoms Up’ schon euphorisch und ungestüm in die Heimathafenspelunke. Highlight ist ganz klar die Call And Response-Instrumentation im dynamisch-treibenden ‘Nine Ships By Night’: Das Wechselspiel aus Flöte, Drehleier, Gitarre, Bass und Stimme macht derart Spaß, dass man sich einzig über die zu kurze Spieldauer ärgern kann.
Ein starkes Niveau, das die Platte jedoch nicht immer halten kann. So driften ‘Bound To The Waves’, ‘Rolling Home’ und der Rausschmeißer ‘Pump Shanty’ zeitweise in den Seemannsschunkel-Schmuse-Rock ab. Und trotzdem: Mit derart ausgefeilten Arrangements, den mehrstimmigen, packenden Chören und dem eingängigen Songwriting pflegt sich NAUTIC FORCE hervorragend in jede Piratenkneipe eines jeden Mittelalter-Festivals ein. Macht Spaß und Laune, weiter so!
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Quelle: METAL HAMMER.de
















