Kritik zu Necronomicon CONSTANT TO DEATH

Necronomicon CONSTANT TO DEATH

Thrash Metal , El Puerto/Edel (13 Songs / VÖ: 28.4.)

Nach knapp vier Jahr­zehnten verpackt Necronomicon-Gründer, -Sänger und -Gitarrist Volker „Freddy“ Fredrich seine kritischen Beobachtungen weiterhin in typischen Teutonen-Thrash. Aggressive Brecher wie das CONSTANT TO DEATH-Titelstück oder der dyna­mische Volltreffer ‘Redemption’ könnten problemlos von Kreator oder Destruction stammen und vermitteln ungebrochene Aufruhr. Jene scheint 2023 sogar stärker denn je, was zum einen der konstanten Fehlentwick­lung der Welt, und zum anderen der im Vorgängervergleich wuchtigeren Produktion geschuldet ist. Samples intensivieren finstere Bilder von unter anderem den Sünden der Kirche und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, während Genre-fremde Elemente das Thrash-Einmaleins hier und dort auf­lockern.

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Dazu zählen traditions­gemäß allen voran Punk- und Power Metal-Einflüsse: ‘They Lie’ wütet bei­spiels­weise in The Exploited-Manier, und das phasen­weise an Metallicas ‘One’ gemahnende ‘The Guilty Shepherd’ kontert beklem­mende Leads im Stil von John Carpenters ‘Halloween’-Filmmelodie mit (akustischen) Ruhephasen und Doublebass-Salven. In den melodischeren Passagen von ‘A Voice For The Voiceless’ oder ‘Down From Above’ schwenkt Fredrich einfach mal auf nahezu poppigen Gesang um. Jene Kontraste machen besonders viel Spaß und entschädigen für einige Schwächen, die sich insbesondere in der zweiten Hälfte breitmachen. So konstant solide dürfen Necronomicon gerne bis zum Tod weiterschreddern.

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Quelle: METAL HAMMER.de