Kritik zu Gozu REMEDY

Gozu REMEDY

Stoner Rock, Metal Blade/Sony (9 Songs / VÖ: 19.5.)

Mit einem Black Sabbath-infusionierten Sound, der genauso die Grunge-­Schule von Soundgarden und – gesangs­harmonisch noch viel stärker – die von Alice In Chains mit Bravour besucht hat, geht die Bostoner Band nach fünf Jahren Albumpause zurück ins große Stoner Rock-Rennen. Dabei empfehlen sich Gozu erneut als einer der interessantesten Außenseiterfavoriten. Gelegentlich am Sludge kratzend, aber auch Clutch-Fans nicht vor den Kopf stoßend, kredenzt das Quartett knusperschwartige Riff-Kost mit genau den richtigen und nötigen kompositorischen Kniffen. Ob sich Gozu bei ihrer Band-Taufe auf den gleichnamigen, surrealistisch-trippigen japanischen Gangster-Film aus dem Jahr 2003 bezogen haben, bleibt zwar weiterhin spekulativ, jedoch sprechen etliche der neuen Song-Titel für eine ausgemachte Cineasten-Combo.

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Denn neben coolen Oden an THC-haltige Cannabis-­Fruchtsaft-Shots (‘CLDZ’) ­zeugen Stücke, die auf ‘Tom Cruise Control’ oder ‘Rambo 2’ hören, eine dem aus Kultfilmen wie ‘Charley Varrick’ oder ‘Walking Tall’ bekannten Siebziger-Charakterdarsteller Joe Don Baker namentlich huldigende Nummern sowie eben auch ein Lied, das einem anderen eindringlichen alten Hollywood-Darsteller ein Herz aus Stein unterstellt (‘Ben Gazarra Loves No One’) von tiefschürfender Kinokompetenz. Vom unheimlichen wie atmosphärischen Doublefeature-Albumabgang in Form des kopfstimmigen ‘Ash’ sowie des schrägen Arthouse-Stonertums von ‘The Handler’ ganz zu schweigen.

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Quelle: METAL HAMMER.de