Kritik zu Frozen Soul GLACIAL DOMINATION

Frozen Soul GLACIAL DOMINATION

Death Metal, Century Media/Sony (11 Songs / VÖ: 19.5.)

Frozen Soul bezeichnen ihren Stil als „Cold School Death Metal“. Das liest sich ungewohnt, klingt aber umso vertrauter, steckt unter der thematisch eisigen Glasur doch rein ­klassischer Death Metal. Nach dem 2021er-Debüt CRYPT OF ICE schippert auch GLACIAL DOMINATION gerne im Fahrwasser von Bolt Thrower: Gitarren, Grooves und Gesang salutieren immer wieder vor den verblichenen UK-Veteranen. Dazu addiert die 2018 formierte Band Tampa-Geschwindigkeitsvariationen (‘Invisible Tormentor’), Bay Area-Leads (‘Arsenal Of War’) und Maryland-Slams (‘Morbid Effigy’ mit Dying Fetus’ John Gallagher). In der zweiten Albumhälfte blickt das texanische Quintett verstärkt nach Schweden und mutiert von Cold Thrower zu Amon Amarth am Stiel: Hymnischere Nummern wie das Titelstück oder ‘Frozen Soul’ könnten längst vergessene B-Seiten der Wikinger sein. Warum nur B-Seiten? Weil Frozen Soul nie aus den übermächtigen Schatten ihrer Vorbilder heraustreten und nicht nur diese, sondern auch sich selbst wiederkäuen.

🛒  GLACIAL DOMINATION bei Amazon

Besonders die ungeschickt hintereinander platzierten, da arg ähnlich riffenden Songs ‘Assimilator’ und ‘Best Served Cold’ legen den engen Spielraum unfreiwillig offen. (Kleine) Aha-Akzente setzen in erster Linie ihre Gäste: GosT unterstützt mit ‘Stranger Things’-Synthetik, Triviums Matt Heafy mit Thrash-Noten und einer zeitgemäßen Produktion. Trotz einer durchgängig soliden Kopfnickerquote sind Frozen Soul also noch ein gutes Stück von der im Albumtitel proklamierten „Herrschaft“ entfernt.

***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***

Quelle: METAL HAMMER.de