Kritik zu Jaaw SUPERCLUSTER
Zugegeben, Post Industrial-Musik benötigt Eingewöhnungszeit. Das ist auch bei der Supergroup Jaaw nicht anders: Die verzerrten Gitarren und die Topfschlagenatmosphäre brauchen ihre Zeit, bis sich SUPERCLUSTER nicht mehr nach unkontrolliertem Backstage-Unfall anhört. Hat das Debütalbum von Therapy?-Sänger Andy Cairns’ neuem Projekt aber die bloße Lärmwahrnehmung gegen filigranes Geräuschkulissenverständnis getauscht, begreift man beim Hören: Irgendwie ist trotzdem zu viel los. Die unkonventionellen Song-Strukturen rauschen speziell zu Beginn eher wie auf einer Autobahn vorbei, scheinen sich um einen Posten als Hintergrundmusik in einem Action-Film zu bewerben. Dies gipfelt im knapp neunminütigen ‘Bring Home The Motherlode, Barry’, welches einfach zu lang ist, um noch aussagekräftig zu sein.
Und dann geschieht aus welchen Gründen auch immer der Bruch: Die letzten drei Songs von SUPERCLUSTER bleiben weit besser im Ohr als die erste Hälfte. ‘Hellbent On Happiness’ ist punkig-zielgerichtet, ‘Dead Drop’ düster-eingängig, und ‘Army Of Me’ unheilvoll-ohrwurmig, erinnern an INFERNAL LOVE-Zeiten. Nicht, dass Jaaw den Anspruch haben (sollten), wie Therapy? zu klingen, doch zumindest werden damit sicher mehr Menschen abgeholt.
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Quelle: METAL HAMMER.de
















