Kritik zu On Thorns I Lay ON THORNS I LAY

On Thorns I Lay ON THORNS I LAY

Death Doom, Season Of Mist/Soulfood (7 Songs / VÖ: 13.10.) 

Wenn Bands erst spät in ihrer Karriere ein mit ihrem Namen betiteltes Album veröffentlichen, sind die Erwartungen meist ungewöhnlich hoch. Immer­hin steckt hinter der einschlägigen Namenswahl häufig eine Art Selbstbekenntnis im Hinblick auf den eigenen Sound. Und im Fall von BEYOND THE BLACK (2023), mit dem die deutschen Symphonic-Metaller wieder eine merklich härtere Richtung eingeschlagen haben und somit zurück zu ihren Wurzeln finden, ist der Titel durchaus nachvollziehbar. Anders läuft es allerdings mit ON THORNS I LAY. Die griechische Death Doom-Band hat sich häufig gewandelt. Von den hemmungslosen Brutal Death Metal-Anfangstagen über eine geschwärzte Death Doom-Phase hin zu einem stilprägenden Zwei-Stimmen-Gothic Metal-Intermezzo und zurück zum todesmetallischen Doom gab es etliche musikalische Stationen.

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Das dezent sakrale ‘Fallen From Grace’, das sphärische ‘Newborn Skies’ und das brutale ‘Among The Wolves’ lassen immer wieder lichtblickartig das einstige Schaffen von On Thorns I Lay durchschimmern; ihre Glanzzeiten scheinen jedoch vorbei. Schleppende Kompositionen in Überlänge verlieren sich schnell in repetitiver Leere. Dass mit Andrew Olaru, Fotis Handroudakis und Stefanos Kintzoglou drei alt­eingesessene Mitglieder der Band den Rücken kehrten – ironischerweise, um gemeinsam das Vorgängerprojekt Phlebotomy wiederzubeleben –, kommt erschwerend hinzu. ON THORNS I LAY ist wohl mit Abstand das Album, das am wenigsten von der einstigen Band-Essenz verkörpert.

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Quelle: METAL HAMMER.de