Kritik zu Theocracy MOSAIC

Theocracy MOSAIC

Power Metal, Atomic Fire/Warner (10 Songs / VÖ: 13.10.) 

Theocracy zele­brieren bereits seit über zwanzig Jahren progressiv angehauchten Power Metal – das Debüt hatte Sänger Matt Smith 2003 noch im Alleingang eingespielt. Mit dem fünften Album blicken die US-Metaller also auf einige Erfahrung zurück; entsprechend ansprechend und bühnen­tauglich kommen die neuen Stücke auch daher: Irgendwo zwischen Sonata Arctica, Edguy (je in ihren goldenen Zweitausend­nuller-Jahren) und Symphony X werfen Theocracy nur so um sich mit Melodien, Epik, Gefühligkeit und Doublebass-Attacken. Und obwohl kaum ein Song ohne erhabene und erhebende Momente auskommt (meist in Form einer ohren­schmeichelnden Gesangsmelodie mit Chor-Unterstützung), muss der geneigte Headbanger auf MOSAIC auch manche Belanglosigkeit absitzen – seien das arg zahnlose Passagen, austauschbare Dramaturgien oder einige wenige progressive Frickelausbrüche, die dem Song nichts hinzuzufügen haben.

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Doch oft genug zündet ein Funken, etwa wenn im flotten ‘Liar, Fool, Or Messiah’ Power Metal-Chöre auf Metallica-Riffing treffen, sich ‘Red Sea’ (in 19 Minuten!) epochal überschlägt oder ‘The Sixth Great Extinction’ heavy aufdreht. Besonders wohlig wird’s, wenn beispielsweise das pfeilschnelle ‘Deified’ oder die Midtempo-Hymne ‘Return To Dust’ an Hochzeiten des Genres erinnern. Etwas zwingender, bissiger und einzigartiger hätte MOSAIC gerne ausfallen dürfen; Fans genannter und ähnlicher Bands sowie Stilistiken werden mit Theocracy allerdings eine gute Zeit haben können.

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Quelle: METAL HAMMER.de