Kritik zu Zahn ADRIA

Man könnte glatt audio­phil werden bei dem lichternden, flirrenden Post Rock-Gewaber, das die drei Berliner Zahn auf ihrem zweiten Album entfesseln. „Die perfekte Balance aus Fadheit und Schwere“, so beschreibt es die Band selbst, und ent­wirft dazu ein etwas gammeliges Ambiente: die Achtziger-Ferienatmo an der Adria. Womöglich kennen Chris Breuer (sensationeller Bass und etliches mehr), Felix Gebhard (Gitarren, Synth, E-Piano) und Nic Stockmann (Drums) das noch aus eigener Anschauung: Gelato am schrundigen Beton-Minigolf, von der Sonne versengte Liegen in Reih und Glied, die zur Tristesse geronnene Verheißung von Convenience und Mondänität.

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Aber natürlich kann man in diese elf ziemlich schicken Skizzen reinlesen, was man will – Adria oder Atlasgebirge, völlig wurscht. Wichtiger ist, dass Zahn mit ihren oft stoisch dahinploddernden Neu!-Drums, den Space Night-Synths und dem tief­fliegenden Bass einen Sog schaffen, in dem jeder Track ein Subwirbel ist, mit einer eigenen Handschrift, hoch­individuell und suggestiv, aber am Ende ein Ganzes. Eine klare Empfehlung des Hauses.

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Quelle: METAL HAMMER.de