Kritik zu Seether THE SURFACE SEEMS SO FAR

Seether THE SURFACE SEEMS SO FAR

Alternative Metal, Concord/Universal (11 Songs / VÖ: 20.9.)

Nach vier Jahren lassen die südafrikanischen Seether wieder von sich hören. Eine Zeitspanne, die die Erwartungshaltung der Fans gerne mal wachsen lässt. Da tut es gut, dass das neue Werk auf seine Weise beginnt: mit der starken Vorab-Single ‘Judas Mind’, die einen sofort in die Blütezeit des Grunge zurückversetzt. Das meint sowohl die traurige, irgendwie resignierte Grundstimmung, die vor allem durch Sänger Shaun Morgan transportiert wird, aber auch der Sound stimmt absolut. Keine Überproduktion, keine glattpolierte Moderne, sondern schmutzig verzerrte Gitarren und ein Schlagzeug, das klingt, als wäre es vor 25 Jahren aufgenommen worden – im besten Sinne. Das anschließende ‘Illusion’ könnte sich als die geheime Perle der Platte herausstellen, da die bissige Tonalität der Instrumente perfekt mit dem melancholischen Gesang fusioniert. Vor allem der Refrain punktet dadurch, der noch gekonnt von dezentem Hintergrundgesang untermalt wird.

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Leider wird im Lauf des Albums auch klar, dass ihm die Aufs und Abs fehlen: Bis auf ‘Walls Come Down’, bei dem das Tempo ein wenig angezogen wird, bewegt sich THE SURFACE SEEMS SO FAR konsequent zwischen 60 und 90 Schlägen pro Minute – was zwangsläufig zu Ermüdung führt. Die für das Genre nötige Bedrückung kommt dadurch sicher zur Geltung, aber ein wenig lebendiger dürfte es schon sein. Trotzdem: Schön, dass Seether den Grunge über so viele Jahre fortsetzen.

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Quelle: METAL HAMMER.de