Kritik zu Toxaemia REJECTED SOULS OF KERBERUS
Wenn ich den Namen Dan Swanö lese, denke ich sofort und mit einem verzückten Lächeln im Gesicht an wunderbar wohltemperierte Todes-Riffs mit tödlicher Schärfe, an bratende Klampfen, zuckende Erdbebenrhythmen und mitreißende Melodielinien, die jedes Schattengewächs in Windeseile zum Schmelzen bringen. Toxaemia bieten alles von dem Genannten. Leider, leider gibt es diese Herrlichkeiten aber nicht auf der gesamten Länge der Platte zu hören, sondern lediglich phasenweise. Swanö hat, wie schon auf dem Debüt WHERE PATHS DIVIDE (2020), erneut das Mixing und Mastering übernommen und auch diesmal klanglich das Beste aus den (für meine Begriffe etwas zu) rohen Death Metal-Stilelementen herausgeholt. Entsprechend gefällt REJECTED SOULF OF KERBERUS mit seinem modernem Sound. Und auch die rohe Energie, welche das schwedische Quintett entfesselt, wirkt authentisch und mitreißend. Allerdings ist sie nicht immer zielführend.
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Toxaemia finden in den Tumulten manchmal den Ausweg nicht. Den aber braucht es, um wirklich angsteinflößende Ohrwürmer kreieren zu können. Mit purer Vorwärtspower allein funktioniert das auf der Langstrecke nicht. Ein rhythmisch lässigerer Ansatz wie ihn die Band zum Beispiel in ‘Ex Odio’ zum Einsatz bringt, könnte ein Lösungsansatz sein, um in Zukunft die Zielgruppe noch nachhaltiger auszuweiden. Aktuell mangelt es dem Album jedoch noch an kompositorischer Raffinesse. Wen das nicht stört, der darf als Genre-Freund zuschlagen – für diese Hörerschaft gibt es trotz der genannten Mankos eine Testempfehlung.
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Quelle: METAL HAMMER.de