„Es war eine Ehre, mit Lemmy zu arbeiten.“

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Schaut man sich die starke Gästeliste von MERCILESS an, würde für eine gemütliche Wiedersehensrunde im neuen Heim eine einzige Sitzgelegenheit keinesfalls ausreichen. „Auf dem letzten Album hatten wir Amy Lee von Evanescence. Das ergibt sich einfach, weil viele andere Musiker Body Count mögen und schätzen. Groß planen tun wir das vorher jedoch nicht und wir gehen auch nicht damit hausieren, ob jemand in einem unserer Songs gastieren will. Pink Floyd waren die ersten und einzigen, bei denen wir eine offizielle Anfrage gestartet haben.“

Die Rede ist natürlich von Body Counts aktueller Adaption von ‘Comfortably Numb’, bei der Ice-T aus dem THE WALL-Stück über Rock-Star-Sedation eine Allegorie zum betäubten globalen Gemütszustand gemacht hat. „Das ist einer der tiefgründigsten und todernstesten Songs, die ich je geschrieben habe. Wir sind alle total abgestumpft. Wenn ich mir auf einem Kanal einen Krieg mit sterbenden Kindern anschauen und dann rüber zum Sport wechseln kann, bin ich in gewisser Weise wie betäubt“, erläutert Ice-T, und schickt die Genese des Songs gleich hinterher: „Ich liebe Pink Floyd, sie sind eine der größten Bands der Geschichte.

David Gilmour war von der Nummer begeistert.“

Und ich liebe auch diese Basslinie von ‘Comfortably Numb’. Sie erinnert mich an das Giorgio Moroder-Ding am Ende von ‘Scarface’, dieser treibende Bass. Jedenfalls hatten wir das Cover gemacht, und es sollte darauf auch für Ernie (C, Gründungsgitarrist – Anm.d.A.) die Gelegenheit geben, so zu solieren, wie es eben alle Gitarristen lieben. Unser Manager hat es dann aber geschafft, David Gilmours Manager zu kontaktieren. Und Gilmour war von der Nummer begeistert. Daraufhin mussten wir noch von Roger Waters grünes Licht bekommen, und auch das haben wir.

 Die beiden stehen ja nicht mehr auf gutem Fuß miteinander. Aber sie mochten beide unsere Version. Und Gilmour bestand schließlich darauf, das Solo selbst einzuspielen. Für Ernie ging das in Ordnung, er darf es zumindest live spielen. David Gilmour wird bestimmt nicht in Body Counts Tourbus steigen.“ Auch wenn Ice-T im Rahmen dieser Song-Erfahrung „nur“ mit dem Pink Floyd-Gitarristen und nicht mit Bassist Waters zu tun hatte, kann eine andere historische Basserbegegnung dieses Jahr ihren Dreißigsten feiern.

Historische Basserbegegnung

Genau drei Dekaden sind vergangen, seit Ice-T zusammen mit Ugly Kid Joes Whitfield Crane und Lemmy dessen Song ‘Born To Raise Hell’ für die Rock-Komödie ‘Airheads’ aufgenommen hat. „Lemmy war cooler, als die Leute es je wissen können. Sein Sinn für Humor war großartig, und er hat mich und meine Musik, die er kannte, respektiert. Es war eine Ehre, mit ihm zu arbeiten“, so Ice-T voll des Lobs für den Mann, der nebenbei auch für einen von Body Counts vielen harten Band-Einflüssen verantwortlich zeichnet. „‘Cop Killer’ ist Motörhead. Der Song ist nicht von Slayer und auch nicht Suicidal Tendencies inspiriert, sondern klar von Motörhead. Das Schöne an Body Count ist, dass wir alle unsere Einflüsse ausspielen können. Von Punk über Classic Rock bis hin zu New York Hardcore.“

Wie sehr die Musik von Body Count von Filmen beeinflusst ist, wie sich ihre Stilbezeichnung Grindhouse erklären lässt und wann Ice-T vielleicht wieder ein Rap-Album macht, lest ihr in der METAL HAMMER-Dezemberausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

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Quelle: METAL HAMMER.de