„Ein Spiel zwischen Tradition und Innovation.“
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METAL HAMMER: Kam, NECROLUTION ist ein verdammt starker Titel für das neue Album. Wie bist du darauf gekommen, und was bedeutet er für dich?
Kam Lee: Danke! Der Titel entstand, als wir fürs Album-Cover gebrainstormt haben. Wir hatten noch keinen Namen für die Platte und ich versuchte zu beschreiben, was genau ich wollte. Ich sagte unserem Künstler, dass das Artwork etwas zeigen solle, das tot ist, aber sich auch entwickelt – wie Skelette, die zerfallen, sich jedoch gleichzeitig verändern. Irgendwann sagte ich einfach das Wort Necrolution – also eine Mischung aus Tod und Evolution –, und es gefiel ihm. Wir nannten das Artwork dann monatelang so, und schließlich hat das auch auf die Musik abgefärbt. Denn dazu passt der Name auch ziemlich gut. Es fühlte sich richtig an, der Platte denselben Namen zu geben, weil NECROLUTION genau das repräsentiert – evolvieren, aber den Wurzeln des Old School-Death Metal treu bleiben.
MH: Wie genau kann man sich das vorstellen?
KL: Das Ziel mit dieser Platte war definitiv, diesen rohen, oldschooligen Death Metal-Sound aus den späten Achtzigern und frühen Neunzigern einzufangen. Ich sagte den anderen Jungs in der Band, dass sie sich vorstellen sollen, genau in dieser Zeit zu leben – weg von all dem modernen technischen Kram und einfach zurück zu den Grundlagen zu gehen. Brutalen, geradlinigen Death Metal zu schreiben. Ich finde, diese Einfachheit und Rauheit der frühen Jahre ist etwas ganz Besonderes. Wir wollten dieses Gefühl zurückbringen, aber es sollte trotzdem frisch klingen.
MH: So etwas authentisch rüberzubringen, ist knifflig. Hattet ihr dabei Schwierigkeiten?
KL: Die größte Herausforderung ist definitiv, die richtige Balance zu finden. Auf der einen Seite gibt es Fans, die diesen Old School-Sound lieben und erwarten, dass wir weiterhin in genau diesem Stil bleiben. Auf der anderen Seite ist es für mich als Künstler wichtig, mich weiterzuentwickeln und nicht einfach das Gleiche immer wieder zu tun. Ich möchte neue Ideen einbringen, aber ohne die Basis zu verlieren, die Massacre ausmacht. Im Grunde kann man das mit ‘Tanz der Teufel’ vergleichen: Der erste Teil ist ein totaler Klassiker – aber etwas schlecht gealtert. Der zweite Teil ist fast derselbe Film, aber mit besseren Effekten und einfach etwas runder.
So ist das bei uns mit FROM THE BEYOND ebenfalls. Die Platte ist der Hammer, aber es geht noch mehr. Es ist dabei natürlich schwierig, sich nicht zu sehr von modernen Trends beeinflussen zu lassen. Wir leben in einer Zeit, in der viele Death Metal-Bands sehr technisch und sauber klingen. Das ist nicht schlecht, aber es ist nicht das, was ich für Massacre will. Unsere Musik muss roh und aggressiv bleiben, aber gleichzeitig dürfen wir nicht stagnieren. Es ist ein Spiel zwischen Tradition und Innovation.
Wie wichtig die Horrorthematik für Kam Lee ist und wie vor 40 Jahren sein Growling entstand, lest ihr in der METAL HAMMER-Dezemberausgabe 2024, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
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Quelle: METAL HAMMER.de