Kritik zu Sacrifice VOLUME SIX

Sacrifice VOLUME SIX

Speed Metal, High Roller/Soulfood (11 Songs / VÖ: 24.1.)

16 Jahre haben sich ­Sacrifice Zeit gelassen, um einen Nachfolger zu THE ONES I CONDEMN (2009) auf den Weg zu bringen. Musikalisch gesetzter sind sie in der Pause nicht geworden, im Gegenteil: Die Kanadier brennen noch immer für kantigen Thrash Metal, der zuweilen an die teutonische Spielart der Mitt­achtziger erinnert – vor allem, weil Frontmann Rob Urbinati stimmlich verblüffende Ähnlichkeit mit Sodom-Chef Tom Angelripper aufweist. Auf VOLUME SIX treffen ein weiteres Mal halsbrecherische Gitarren-Riffs auf infernalischen Keifgesang (‘Coma­tose’), zuweilen auch auf groovige Stampf­hymnen (‘Antidote Of Poison’), galop­pierende Bay Area-Rhythmen (‘Missile’) oder pathetische Instrumentaleinlagen (‘Lunar Eclipse’). ‘Trapped In A World’, bei dem Brian Taylor, der in der Vergangenheit etliche Alben von Sacrifice produziert hat, als Gast mitwirkt, wildert dagegen fleißig im Hardcore Punk. Überraschend ist das alles nicht. Und für sich genommen ist VOLUME SIX ein anständiges Album.

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Doch es bietet kaum etwas, das man nicht bereits auf ungleich ikonischeren Veröffentlichungen gehört hätte – schließlich kann man auch zu IN THE SIGN OF EVIL (1985) oder APOCALYPTIC RAIDS (1984) greifen, wenn es einem nach einer anständigen Portion Rumpelei verlangt. Freunde von unpoliertem Thrash Metal dürfen gerne noch einen halben Punkt hinzuaddieren. Doch unterm Strich bleibt: VOLUME SIX ist trotz vorhandener Qualität Stangenware.

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Quelle: METAL HAMMER.de