Kritik zu Lucifer’s Child THE ILLUMINANT

Fast reflexhaft werden die griechischen Black-Metaller Lucifer’s Child über die Assoziation ihres Hauptmitglieds mit Rotting Christ vorgestellt – George Emmanuel war mal ein paar Jahre deren Live-Gitarrist, seine Arbeit als Musikproduzent mit so ziemlich jeder lokalen Black Metal-Band dürfte aber viel besser erklären, wie Lucifer’s Child zu ihrem Sound gekommen sind. THE ILLUMINANT ist ihr drittes Album und wieder eine erstaunlich facettenreiche Hörerfahrung. Ohne mit der Wimper zu zucken navigieren Emmanuel und seine drei Mitstreiter Song für Song durch eine gefühlt andere Spielart des schwarzen Spektrums, vom manischen Chaos des Openers ‘Antichrist’ über die thrashige Marschmusik von ‘As Bestas’ bis hin zum Nackenhaare sprießen lassenden Heldenbombast von ‘Ichor’, dem siebenminütigen Filetstück dieses erfreulich kompakten, acht Songs in 39 Minuten zelebrierenden Albums. Griechischer Black Metal hat ein ganz spezielles Flair, das die eingangs genannten größten Protagonisten der Szene, Rotting Christ, nur noch versteckt unter ihrem Plastikpanzer tragen. Wer sich nicht die Mühe machen will, seine verschiedenen Essenzen aus Alben von Legenden wie Necromantia oder Varathorn sowie der neuen Generation mit Bands wie Decipher zu extrahieren, hat hier so etwas wie eine Compi­lation aus einem Guss in der Hand. Macht Spaß, das Teil.

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Quelle: METAL HAMMER.de