„Ich zeige jenen den Mittelfinger, die bei ihrer eingeschränkten Sichtweise bleiben.“

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Ausgestoßener Brückenbauer

Genau wie Nergal die Musik im Blut liegt, gehört auch der Hang zur steten Provokation zu seiner Persönlichkeit. Diesmal dürfte dem ein oder anderen bereits der Albumtitel sauer aufstoßen: Ob man THE SHIT OV GOD nun für anstößig oder eher infantil hält, liegt am individuellen Empfinden. Gespaltene Reaktionen auf Albumtitel sind für den Polen sowieso nichts Neues: Bereits THE SATANIST (2014), das heute für viele als Behemoths Aushängeschild gilt, wurde online erst als „wenig originell“ verunglimpft – Jahre später hätten viele Kritiker ihre Meinung über den Titel revidiert.

Nach klaren Schlagworten wie DEMIGOD oder EVANGELION sei aber auch das untypischer benannte I LOVED YOU AT YOUR DARKEST ins Lächerliche gezogen worden („Liebe in einem Behemoth-Titel? Wer sind sie, The Sisters Of Mercy oder Theatre Of Tragedy?“), während sich OPVS CONTRA NATVRAM dem Künstler zufolge einige Fans kaum merken konnten. Den Gedanken, das 13. Behemoth-Album schlicht „13TH“ zu nennen, verwarf er trotzdem wieder. „Egal, womit ich ankomme, es gibt immer Gerede. Das ist die Natur des Menschen“, lacht Darski.

„Geht es hier wirklich um Exkremente?“

THE SHIT OV GOD hat er nicht etwa selbst erfunden, sondern von einem Gedicht- und Textband der amerikanischen Sängerin, Komponistin und Avantgarde-Künstlerin ­Diamanda Galás „gestohlen“. „Als ich darauf aufmerk­sam wurde, wusste ich: Bingo, das ist es! An diesen Titel werden sich alle erinnern, selbst wenn sie den Namen der Band vergessen. Manche Leute schaffen es nicht, ihr Hirn arbeiten zu lassen, zwischen den Zeilen zu lesen und den intellektuellen Hintergrund eines Behemoth-Albums zu verstehen: Ich zeige jenen den Mittelfinger, die sich nicht anstrengen und bei ihrer eingeschränkten Sichtweise bleiben.“

Der Musiker gibt unumwunden zu, es ginge ihm unter anderem um Provokation. Andererseits hofft er aber auch, Menschen aufzurütteln und zum Nachdenken über mögliche Deutungen zu bringen. „Was ist THE SHIT OV GOD? Welcher Gott, und geht es hier wirklich um Exkremente?“, sinniert er, und verweist auf die metaphorische Ebene. Als Interpretationshilfe führt er die sprichwörtliche Wendung „As above, so below“ an: „Die letzten Titel waren schwer zu verstehen, oben waren wir also schon.

Außenseiter

Nun nehmen wir euch mit in die Gosse unserer Existenz, wo all die Exkremente hingehen. Man kann es wörtlich interpretieren: Wir sind die Aussätzigen dieser Welt. Wir sind Außenseiter, die Gefallenen, die außerhalb der Gesellschaft stehen, weil wir den Mut haben, Dinge zu hinterfragen. Wir wollen kein Teil des Stroms sein, der nur in eine Richtung fließt. Wir stellen uns dagegen und werden deshalb zu Außenseitern. Wir sind in diesem Konzept die Ausscheidungen.“ In typischer Nergal-Manier malt sich der Querulant ein Bild aus, in dem Zehntau­sende Wacken-Fans „We are the shit of god“ mitbrüllen, ohne groß darüber nachzudenken. Spitzbübisch drückt er seine Freude darüber aus, einen Titel für Behemoth-Fans und -Hater gleichermaßen gefunden zu haben: „Die einen können nun sagen, Behemoth sei shit; für die anderen sind wir vielleicht the shit.“

Wie Nergal über die Vorgängeralben denkt, welche Herausforderungen THE SHIT OV GOD mit sich brachte und was Orion und Inferno im Gespräch über das neue Album zu sagen haben, lest ihr in der METAL HAMMER-Maiausgabe 2025, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!

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Quelle: METAL HAMMER.de