Kritik zu Last Breath

Manche Geschichten sind so gut, die kann man gleich zweimal verfilmen. Genau nach diesem Motto präsentiert Regisseur Alex Parkinson jetzt ‘Last Breath’ – diesmal als Spielfilm statt Dokumentation. Bereits 2019 beschäftigte Parkinson sich in einem gleichnamigen Dokumentarfilm mit der Geschichte des Tauchers Chris Lemons, der 2012 auf dem Boden der Nordsee gerade so dem Tod entkam. Irgendwie scheint ihm dieser Vorfall aber einfach nicht aus dem Kopf zu gehen, denn sieben Jahre später ist ‘Last Breath’ zurück im Kino – jetzt als Hollywood-Thriller und besetzt mit Superstars. Die Rolle des Sättigungstauchers übernimmt der Brite Finn Cole, der vor allem durch seine Rolle in der Hit-Serie ‘Peaky Blinders’ bekannt ist. Mit dabei sind unter anderem auch die beiden Stars Woody Harrelson und Simu Liu, die in ihren Rollen als die Taucher Duncan Allcock und David Yuasa alles geben, um ihren verschollenen Kollegen vom Meeresboden zu retten.
Ein unglaublich gefährlicher Job

Ein bisschen Dokumentar-Flair ließ sich Alex Parkinson aber auch in der Spielfilm-Version von ‘Last Breath’ nicht nehmen. So beginnt der Film mit einer kurzen Erklärung des Tauchprozesses, unterlegt mit echten Videoaufnahmen der technischen Prozeduren. Beendet wird dieser Vorspann mit den fast schon prophetischen Worten: „Sättigungstaucher ist einer der gefährlichsten Berufe der Welt“. Bevor man als Zuschauer aber diese Gefahren am eigenen Leib erfahren darf, erwartet einen zuerst etwas Exposition. Berufstaucher Chris Lemons wohnt mit seiner Verlobten Morag in einem kleinen, idyllischen Haus an der Küste. Im Gegensatz zu Lemons macht sich seine Verlobte ordentlich Sorgen über seinen nächsten Einsatz vor der schottischen Küste – zu Recht, wie sich schon bald herausstellen wird. Trotzdem dauert es nicht lange, bis Lemons wieder in See sticht. Sein Auftrag: Zusammen mit seinem Mentor Duncan Allcock und dem unnahbaren David „Vulcan“ Yuasa eine Unterwasser-Pipeline zu reparieren.
Nach wenigen Tagen hat ihr Schiff den Tauchplatz inmitten der Nordsee erreicht. In dieser Zeit hat sich außerhalb ihrer Druckkammer ein ordentlicher Sturm zusammengebraut, der den Einsatz zu gefährden droht. Nichtsdestotrotz begeben sich die drei Profis mit einer Tauchglocke über 90 Meter in die Tiefe. Es dauert nicht lange, bis die Katastrophe zuschlägt: Das Positionssystem des Schiffes fällt aus, wodurch dieses beginnt, von der Tauchstelle wegzudriften. Der in der Glocke zurückgebliebene Allcock versucht noch, Lemons und Yuasa zu warnen, doch es dauert nicht lange, bis die Situation todgefährlich wird. Während Yuasa es noch gerade so schafft, sich in Sicherheit zu bringen, reißt bei Lemons das Versorgungskabel. Jetzt sitzt dieser alleine – und mit nur zehn Minuten an Not-Sauerstoff – auf dem Nordseeboden fest. Der Wettlauf gegen die Zeit beginnt!

Dunkelheit und Klaustrophie
Wo einige Teile der Geschichte – zum Beispiel die flache Beziehung zwischen Lemons und seiner Verlobten – in die Hose gehen, schafft es „Last Breath“, mit seiner meisterhaften Kameraführung und seinem Maßstabsgefühl zu beeindrucken. Immer wieder schafft es der Film durch geschickte Kameramanöver, einen unvergleichlichen Sinn der Klaustrophobie zu vermitteln. Lemons wirkt mit seiner Leuchtfackel verloren am Meeresboden – ein winziger Punkt, gefangen unter Millionen Litern an Wasser. Alex Parkinson spielt vor allem mit dem Kontrast zwischen der hellen, lauten Schiffsbrücke und der bedrückenden Dunkelheit, die die Taucher umgibt. Trotz seiner durchaus vorhersehbaren Story schafft es ‘Last Breath’ trotzdem, durch einige geschickte Tricks ordentlich Spannung aufzubauen. Ein gelungener Blockbuster, bei dem einem wortwörtlich der Atem fehlt!
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Quelle: METAL HAMMER.de