Schicke Gardinen und offenes Hemd

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Der erste Gig

24. August 1968, Carlisle, County Ballroom, England

Der erste Live-Auftritt in der Geschichte von Black Sabbath findet im rund 300 Kilometer von Birmingham entfernten Carlisle statt. Die Kleinstadt mit ihren rund 70.000 Einwohnern im Norden Englands soll der Sage nach die zweite Residenz des legendären König Artus gewesen sein. Fakt ist, dass sie zur Wiege einer der größten Bands aller Zeiten wird. Die Truppe nennt sich zu jenem Zeitpunkt noch Polka Tulk Blues Band (Ozzys Idee), außerdem sind ein zweiter Gitarrist namens Phillip Clarke und der Saxofonist Alan Clarke mit an Bord. Und zwar genau bis zum Ende der zweiten Show tags darauf in Workington, denn danach beschließen die vier anderen, unnötigen Ballast über Bord zu werfen und sich von den beiden Kollegen zu trennen. Diese verschwinden im Dunkel der Geschichte, während sich der Rest darauf vorbereitet, durchzustarten. Die Setlist von diesem Konzert ist leider nicht erhalten, Gigs einige Monate später weisen aber Cover-Versionen von Blues-Größen wie Howlin’ Wolf, Robert Johnson oder Carl Perkins auf.

Im Vorprogramm

22. Dezember 1968, Birmingham, Mothers, England

Laut der Biografie ‘Sabbath Bloody Sabbath’ von Joel McIver vermittelt der ebenfalls aus Birmingham stammende Musik-Manager Jim Simpson der nun unter dem Earth-Banner segelnden Truppe im November 1968 einen Auftritt im Vorprogramm von Ten Years After. Das kann so nicht stimmen, da Ten Years After in jenem Jahr den kompletten Monat auf US-Tour sind. Tatsächlich ist es zwei Tage vor Heiligabend, als Osbourne, Iommi und Co. zum ersten Mal richtig Oberwasser bekommen. Sie haben als Headliner keine vier Wochen zuvor im gleichen Club gespielt, aber nun ist der Laden gerammelt voll. ­

Geezer Butler und Bill Ward erzählen später, dass sie große Fans von Ten Years After seien und die Band sich ihnen gegenüber sehr kollegial zeigte. Bassist Leo Lyons ist von seiner Vorband so beeindruckt, dass er ihnen einen Gig im legendären Marquee in London verschafft. Auch Jim ­Simpson ist überzeugt, dass Earth Potenzial haben, und wird ihr offizieller Manager. Er gibt aber auch offen zu, dass er niemals geahnt hätte, wie groß diese Combo einmal werden wird. Und dabei hätte es diesen wichtigen Auftritt beinahe nicht gegeben. Tony Iommi war wenige Wochen zuvor bei Earth aus- und bei Jethro Tull eingestiegen, um kurz vor dem 22. Dezember wieder bei Earth zu landen.

Auf zu neuen Ufern

17. Februar 1969, Kopenhagen, Revolution, Dänemark

Was für ein schöner Name für einen Club im Jahr 1969. Genau richtig, um den ersten Auslands-Gig von Earth alias Black Sabbath zu beherbergen. Manager Jim Simpson, nebenbei selbst ein recht erfolgreicher Musiker, schaltet einen Gang hoch und verschafft dem Chaoshaufen Shows im Ausland. Der erste findet in Dänemarks Hauptstadt statt, wo die Band zu begeistern weiß. Sie spielen immer noch Coversongs. Zwei eigene Kompositionen, die sie als Demo aufnehmen, sind bis heute verschollen. Und die ­Beteiligten äußern immer wieder, dass sie hoffen, dass es auch so bleibt. Iommi hat bei seiner kurzen Stippvisite bei Jethro Tull so berühmte Kollegen wie John Lennon oder Eric Clapton getroffen und dabei eines gelernt: Professionalität. Er übernimmt das Zepter und schleift seine Jungs jeden Morgen in den Proberaum, bis sie Standards von Muddy Waters, Willie Dixon und Co. im Schlaf spielen können. Besonders Ozzy ist von dem Drill wenig begeistert, hat sich aber noch besser im Griff als in den kommenden Jahren. Der Startschuss für eine internationale Karriere fällt am 17. Februar 1969.

Deutschlandpremiere

15. April 1969, Hamburg, Star-Club, Deutschland

Die Einladung in den Star-Club ist der absolute Ritterschlag für jeden Musiker, hier wurden schließlich die ­Beatles gefeiert, als in England noch kein Hahn nach ihnen krähte. Durch den Hafen ist Hamburg internationaler als andere Städte, die Rock-Musik ist fest verwurzelt. Wie auch die Fab Four müssen Earth mehrere Male am Tag auf die Bretter und verschiedene Sets spielen. Der Laden ist immer voll, die Fans lieben die Briten und beweisen einmal mehr ein feines Näschen. Erhaltene Fotos von diesen Ereignissen zeigen einen erstaunlich durchtrainierten Ozzy mit offenem Hemd, und schicke Gardinen statt einem Banner im Hintergrund. Nach diesem ersten Auftritt in Deutschland treten Earth unter anderem auch noch im Club Alpha 60 in Schwäbisch Hall auf, ein drei Jahre zuvor gegründetes, soziokulturelles Zentrum, das bis heute existiert. Sie kehren im August, Oktober und November in den Star-Club nach Hamburg zurück, bevor der seine Tore am 31.12. für immer schließt. Auf dieser Reise beschließt die Band, sich in Black Sabbath umzubenennen.

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Quelle: METAL HAMMER.de