Kritik zu DEATH STRANDING 2: ON THE BEACH

Als Mastermind der ‘Metal Gear Solid’-Reihe verließ Hideo Kojima 2015 Konami, um künftig kompromisslos seine eigenen Visionen zu verwirklichen. Mit ‘Death Stranding’ (2019) gelang ihm ein großer Wurf: ‘The Walking Dead’-Star Norman Reedus übernahm die Rolle von Sam Porter Bridges, der gemeinsam mit BB-28 – einem Kind, das einst als Bridge Baby in einer mobilen Kapsel den Zugang zur Geisterwelt sicherte – durch eine hochtechnisierte Postapokalypse mit malerischen Landschaften streift. In ‘Death Stranding 2: On The Beach’ gilt es erneut, als Paketbote isolierte Städte mit lebenswichtigen Gütern zu versorgen und sie an das chirale Netzwerk anzuschließen – eine Art hypermodernes Internet, das in dieser von Naturkatastrophen und Geisterwesen gezeichneten Realität die Kommunikation der Menschheit sichert.
Während der erste Teil in den Vereinigten Staaten angesiedelt war, verschlägt es Sam in ‘Death Stranding 2: On The Beach’ für einen etwa siebenstündigen Prolog nach Mexiko, wo er das dortige Netzwerk aufbauen soll, bevor ihn die eigentliche Story nach Australien führt. Wie von Kojima gewohnt, setzt die Fortsetzung erneut großen Wert auf cineastische Wucht. Die Urteile reichen von „Sternstunde der Videospielgeschichte“ bis „prätentiöse Umsetzung von Langeweile“ – Kojima spaltete bereits mit dem Serienstart und bleibt auch diesmal polarisierend. Zwar bleibt die visuelle Brillanz unbestritten, doch gerade die unkonventionelle Spielerfahrung entfaltet einen besonderen Reiz – was ‘Death Stranding 2: On The Beach’ für experimentierfreudige Spieler zu einem der eindrucksvollsten und packendsten Titel des Jahres machen dürfte.
Quelle: METAL HAMMER.de