56. Todestag von Brian Jones
Sein Leben war kurz, ereignisreich und stets von Musik geprägt. Brian Jones, derjenige, der die Rolling Stones zusammentrommelte und als erstes Mitglied des berüchtigten Club 27 in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Heute jährt sich sein Todestag zum 56. Mal, weshalb wir die vielen Mythen und Legenden rund um sein Leben und seinen Tod näher betrachten.
Erster Schicksalsschlag bereits in der Kindheit
Geboren wurde er am 28. Februar 1942 als Lewis Brian Hopkin Jones im Südwesten Englands als Sohn zweier Waliser. Das erste tiefgreifende Ereignis in seinem Leben ließ nicht lange auf sich warten. Ein Jahr nach ihm kam seine Schwester auf die Welt, welche im Alter von nur zwei Jahren an Leukämie verstarb. Jones war zu dem Zeitpunkt demnach noch sehr jung und hatte Schwierigkeiten, den Tod zu verarbeiten.
Eine Konstante in seinem Leben war die Musik. Da seine Mutter Klavierlehrerin war, führte ihn der Beginn seiner musikalischen Karriere praktischerweise auch an dieses Instrument. Das genügte ihm noch lange nicht. Zusätzlich probierte Jones die Klarinette und das Saxofon aus. Die experimentelle Phase war vorbei, als er zu seinem 17. Geburtstag seine erste Gitarre bekam. Ab diesem Moment war er völlig dem Sechssaiter und den Blues-Tönen, die er erzeugen konnte, verschrieben. Neben der Musik trieb er sich viel bei seiner damaligen Freundin Valerie Corbett herum, welche von ihm schwanger wurde und einen unehelichen Sohn auf die Welt brachte. Seine Eltern schickten ihn daraufhin ins Ausland, wo er sich weiter mit schwermütigem Blues auseinandersetze und seine Fingerfertigkeit perfektionierte.
Ein holpriger Karrierestart für Brian Jones
Nachdem er zurück nach England kam, wurde schnell klar, dass die Distanz ihn nicht verändert hatte. Er zeugte zwei weitere Kinder mit zwei unterschiedlichen Frauen und zog nach London. Hier legte er sich einen Künstlernamen zu und bewegte sich fortan als Elmo Lewis durch die Blues-Bars der Stadt. Seinen ersten Auftritt hatte er 1962, als er von der Band Blues Incorporated eingeladen wurde, mit ihnen im Ealing Club einige Songs zu spielen.
Die Rolle als Gastmusiker war ihm jedoch nicht genug. Sein erster Versuch, eine eigene Band zu gründen, scheiterte kläglich. Er nannte sie The Roosters und verließ sie kurze Zeit darauf wieder. Anschließend schaltete er eine Anzeige in der Zeitung, in der er nach Mitgliedern für eine Rhythm And Blues-Band suchte. Daraufhin meldeten sich bekannte Gesichter bei ihm, und eine erste Besetzung der Rolling Stones begann, in einem Zimmerchen über einer Kneipe ihre Fähigkeiten zu testen.
Die Rolling Stones erobern Fan-Herzen
Am 12. Juli 1962 bekamen die Stones endlich die Chance, sich zu beweisen. Zu diesem Zeitpunkt spieltem Blues Incorporated wöchentlich im Marquee Club, konnten jedoch einen Auftritt nicht wahrnehmen. Die frisch geformte Band war sofort rettend zur Stelle und übernahm den freien Platz auf der Bühne. Bis heute ist es unklar, wer in dieser wichtigen Nacht am Schlagzeug saß – Tony Chapman oder Mick Avory? Dies wird wohl für immer offen bleiben.
Klar ist, dass die Karriere der Briten nun anlief. Bereits ein Jahr später stellten sie Andrew Loog als Manager ein. Jones hatte bis dato diese Rolle übernommen und verstand sich nicht gut mit seinem Nachfolger. Loog verfolgte das Ziel, die Stones als britische Antwort auf die Beatles zu vermarkten, was Jones zwar gegen den Strich ging, aber funktionierte. Ein gefülltes Portemonnaie sieht jeder gerne, darum akzeptierte der Gitarrist den neuen Manager zähneknirschend. Bereits jetzt waren nicht nur zwischen den beiden Spannungen, sondern auch zwischen Jones und dem Rest der Band. Das sollte später verheerende Folgen haben.
Jones’ Verhaftung und der Bruch der Rolling Stones
Leider eröffneten die neuen finanziellen Möglichkeiten Jones die Welt der Drogen. Die eh schon angespannte Situation zwischen Jones und dem Rest der Stones wurde auf die härteste Probe gestellt, als er mit Marihuana in der Tasche erwischt und verhaftet wurde. Er landete zwar nicht im Gefängnis, bekam jedoch einen Eintrag ins Strafregister. 1969 erhielt er darum kein Visum für die geplante US-Tournee. So kam es, dass Brian Jones am 8. Juni 1969 aus der Band flog. Offiziell hieß es zunächst, es wäre ein freiwilliger Ausstieg gewesen. Seine Freunde hatten nämlich die Hoffnung, er würde nun zurück in die Realität finden und wachgerüttelt werden. Dafür war es jedoch bereits zu spät.
Brian Jones’ mysteriöser Tod sorgt bis heute für Spekulationen
Am 3.7.1969 wurde Brian Jones das erste Mitglied des berüchtigten Club 27. Mit 27 Jahren fand er seinen Tod, so wie nach ihm auch Musiklegenden wie Janis Joplin, Jimi Hendrix und Jim Morrison. Oft wird bei den Mitgliedern des Clubs der Drogenkonsum verantwortlich für den Tod gemacht, bei Jones ist die Geschichte jedoch etwas komplizierter.
An seinem letzten Tag hatte er Besuch vom Bauunternehmer Thorogood und Janet Lawson. Zu dritt entschieden sie sich, im Pool des Anwesens schwimmen zu gehen. Lawson begab sich als erste wieder ins Haus, später folgte Thorogood. Als ihr Gastgeber nicht folgte, musste Lawson den furchtbaren Fund machen, der bis heute für viele Spekulationen sorgt. Am Boden seines eigenen Pools trieb der leblose Körper von Jones, der nie wieder seine Augen aufschlagen sollte. Da Jones und Thorogood bekannterweise Streit um Geld hatten und der Bauunternehmer der letzte war, der Jones lebend sah, war Jones’ Freundin Anna Wohlin bis zu ihrem Tod davon überzeugt, dass es sich um einen Mord handelt. Nachgewiesen wurde jedoch nie etwas, laut des offiziellen Gutachtens ist der Musiker ertrunken.
Fest steht, dass mit Brian Jones ein musikalisches Genie viel zu früh von uns gegangen ist, das maßgeblich die Geschichte der Rock-Musik geprägt hat und an den wir heute sentimental zurückdenken.
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Quelle: METAL HAMMER.de