Kritik zu Mädhouse PLEAD THE FIFTH

Nun mal ganz Haarbürste aufs Hair-Metaller-Herz: Wer anno 2025 bei solch offensichtlich gekünstelten und gar nicht mal geistreich glamourösen Künstlernamen wie Tommy Lovelace, Mikky Stixx, Thommy Black, Rickey Dee und Bobby B. Bastard nicht unweigerlich an heimische Cock Rock-Kopistengewächse wie John Diva & The Rockets Of Love oder die profanen Privatfernsehenfreunde Pussy Sisster denken muss, hat die leider nur leidlich witzige, halbironische Brechung eines ganzen Genres wohl verschlafen oder geflissentlich ignoriert. Zum Glück sind die aus Wien stammenden Mädhouse, abgesehen von besagtem eher unglücklichen Händchen bei der Selbsttaufe, aus anderem Glam Metal gegossen. Jedenfalls liefert PLEAD THE FIFTH keine Anzeichen von echtem Belastungsmaterial. So haben die Österreicher deutlich mehr mit Shotgun Messiah (zum SECOND COMING-Zenit), den jüngeren skandinavischen Stilvertretern oder gar Wednesday 13 gemein, wie ihr mit präzisen Pop Metal-Elementen gewürzter, ansonsten aber stets angriffslustiger Hard Rock mit saftigem Sleaze-Swagger beweist. Zwar bleibt das Gros der Songs, die ihr viertes Album ausmachen, insgesamt etwas gleichförmig, die Band aber nicht nur hinter ihren Möglichkeiten zurück. Das demonstrieren der DR. FEELGOOD/HYSTERIA-Hybrid ‘Live And Tease’, das Ratt-scharfe ‘Loveplace’, das mit schönster Skid Row-Schnoddrigkeit kokettierende ‘I Die Alone’ oder das geschmackssichere Balladen-Cover ‘I’ll See You In My Dreams’ der Endachtziger-AOR-Scheinriesen Giant.
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Quelle: METAL HAMMER.de















