Geezer Butler wird heute 76 Jahre alt

Vor wenigen Tagen spielte Geezer Butler gemeinsam mit der restlichen Originalbesetzung von Black Sabbath das endgültige finale Konzert. Die vier Lieder, die sie als Band zusammen spielten, stammen allesamt aus seiner schwarzen Feder. Vor genau 76 Jahren erblickte der Bassist das Licht der Welt — unter einem völlig anderen Namen. Terence Michael Joseph Butler wurde 1949 im englischen Städtchen Aston geboren und darf heute seinen Ehrentag feiern. Aus diesem Anlass werfen wir einen Blick zurück in die Vergangenheit.

Woher stammt Geezer Butlers Spitzname?

Obwohl er in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist, erzählt Butler in seiner Biografie ‘Into The Void’, seine Kindheit sei „unglaublich liebevoll und glücklich“ gewesen. Eine große Rolle spielte dabei sein älterer Bruder, der in der Armee gedient hat. Im Podcast The RAGS, der unter anderem von seiner Ehefrau Gloria Butler geführt wird, erzählte er mehr darüber. „Als ich noch in der Schule war, hatte mein Bruder in der Armee mit vielen Leuten aus London zu tun.“ Das war der Auslöser für den Spitznamen, der später Berühmtheit erlangen wird. „Dort bedeutet das Wort ‚geezer’ so viel wie ‚Typ’. Mein Bruder kam also immer nach Hause und meinte ‚Hallo Geezer. Wie geht es dir, Geezer?’ Weil mein großer Bruder so ein Vorbild für mich war, habe ich dann auch angefangen, jeden so zu nennen. So begann mein Fluch.“

Die musikalischen Anfänge

Inspiriert von den großen Stars der Zeit — wie zum Beispiel den Beatles und Jimi Hendrix — begann Butler, immer mehr Zeit seiner Gitarre zu widmen. An einem schicksalshaftem Tag im Januar 1963 wartete er vor dem Fernsehstudio in Birmingham, da die Beatles dort einen Gastauftritt hatten, und er einen Blick auf sie erhaschen wollte. Auch einen anderen angehenden Musiker hatte es mit dem gleichen Plan dorthin verschlagen: John „Ozzy“ Osbourne. Obwohl sie sich bereits kannten, gründete Geezer Butler seine erste Band noch ohne Osbourne. The Ruums erblickten 1965 das Licht der Welt und spielten einige lokale Konzerte, bevor sie sich wieder trennten.

Black Sabbath gründen sich, trennen sich, gründen sich…

Zwei Jahre später verband die Butler und Osbourne bereits das Projekt The Rare Breed, aber auch diese Gruppe zerschoss es schnell. Die beiden gaben noch nicht auf und gründeten gemeinsam mit Tony Iommi und Bill Ward die Band Polka Tulk. Nach mehreren Namensänderungen einigten sie sich auf Black Sabbath, in Anlehnung an den gleichnamigen Horrorfilm von Boris Karloff. Obwohl Butler eigentlich von Haus aus Gitarrist war, nahm er für Black Sabbath den Bass in die Hand. „Bis zu dem Tag, an dem wir unseren ersten Auftritt hatten, hatte ich noch nie Bass gespielt. Ich musste das Instrument eines Kumpels ausleihen, das Ding hatte nur noch drei Saiten“, erzählte er im Gespräch mit Postmedia News.

Genau wie Osbourne verließ auch Butler Black Sabbath, bei ihm war dies jedoch seine eigene Entscheidung. Ab 1988 schloss er sich wieder seinem früheren Frontmann an und spielte bei dessen Soloprojekt mit. Das inspirierte ihn so weit, dass er begann, eigene Soloalben zu komponieren. Die Geezer Butler Band gründete er bereits 1984, nachdem er Black Sabbath zum ersten Mal verlassen hatte. Aus diesem Projekt ging jedoch nie eine offizielle Aufnahme hervor. Sein zweiter Versuch, sich als Solokünstler zu behaupten, nennt sich, je nach Jahreszahl, g//z/r, geezer oder GZR. Ihre drei Alben erschienen jeweils unter einem der alternativen Bandnamen.

Das spektakuläre Finale

Vor dem letzten Black Sabbath-Konzert vor kurzem sagte er: „Ich bin der, der sagte: ‚Ich weiß nicht, ob wir es machen sollten.‘ Denn wir hatten eine Abschiedstournee. Und ich wollte nicht, dass wir dieses Ding machen, das all die anderen Bands machen — also zu sagen, es sei die letzte Tour, nur um dann wieder zurückzukommen. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir es aus einem guten Grund tun. Keiner kriegt Geld hierfür oder so.“

Billy Sheehan (Mr. Big) fasst Geezer Butlers Wirken in einem Interview mit Loudwire gut zusammen: „Er ist ein Gründungsvater eines ganzen Musikgenres und ein Mann, der sehr früh die Messlatte sehr hoch gesetzt hat.“ In diesem Sinne wünschen wir eine ruhige und wohlverdiente Rente sowie alles Gute zum Geburtstag!


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Quelle: METAL HAMMER.de