Kritik zu Vlad In Tears HIDE INSIDE

Fast hätte man erstaunt ausgestoßen: „Was, die gibt’s noch?“ Das ist natürlich unfair und unprofessionell, also zurück zu den Fakten: Bald zwanzig Jahre nach ihrer Gründung sind Vlad In Tears aus Italien auch schon bei Album zehn angekommen. Neu ist daran ehrlich gesagt nur die KI, mit deren Hilfe die Italiener mittlerweile Videoclips erstellen. Hm. Der Rest ist der gewohnte Mix aus Gothic Metal und Alternative Rock. Beileibe nicht schlecht gemacht und irgendwo in einer fernen Zeit, als Lacrimas Profundere, HIM und die Deathstars noch halbwegs angesagt waren, bestimmt auch ganz erfolgversprechend. Für das Jahr 2025 aber eben bei Weitem zu wenig. Es reicht nicht mehr, die Zähne ein wenig mansonesk zu fletschen, die Gitarren wie eine Nebelwand zu mischen und die Dramatikregler pünktlich zu jedem Refrain auf elegischen Anschlag hochzufahren. Es reicht nicht mehr, optisch einen Tim Burton-Look hinzulegen. Und vor allem reicht es nicht, halbgare Songs über die Liebe und das Fehlen derselben auf Albumlänge zu bannen. Noch mal: Beileibe nicht schlecht gemacht. Aber so wenig innovativ wie ein KI-Song-Prompt mit den Schlagworten „Goth Alternative Ville Valo Manson Tim Burton The Rasmus Placebo Forbidden Love Sex Lust“.

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Quelle: METAL HAMMER.de