Kritik zu Blackbraid BLACKBRAID III

Ulver trifft ‘Der mit dem Wolf tanzt’: Wer gern amerikanische Traditionen in amerikanischen Black Metal verweben möchte, kommt nicht umher, sich mit den mannigfaltigen Kulturen der Ureinwohner des Kontinents auseinanderzusetzen. Das zumindest ist der Konsens, der seit einigen Jahren einen spürbaren Untergrund-Hype um Native American Black Metal anheizt. Jon „Sgah’gah’sowah“ Krieger ist Mohawk und mag Dissection, was sein Projekt Blackbraid mit den bisherigen zwei Alben (I und II, wenig überraschend) so ziemlich an die Spitze des Trends gebracht hat – eine Position, die III jetzt auch international zementieren soll. Den „indianischen“ Teil muss man sich allerdings aus den Texten und einigen sparsam ethnologisch klingenden, an Wolves In The Throne Room-Intros erinnernden Akustikzwischenspielen zusammenreimen. Die Hauptrolle spielen klar die muskulös-melodischen Riffs und Kriegers engagierte Vokal-Performance. Das lodert tatsächlich in seinen besten Momenten wie klassische Dissection, wird aber dadurch eingebremst, dass Blackbraid eine Ein-Krieger-Show ist: Die programmierten Drums wirken billig, und der Song, er bleibt (weitgehend) der gleiche in jeder neuen Inkarnation.
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Quelle: METAL HAMMER.de