Kritik zu Warmen BAND OF BROTHERS

Die Neuaufstellung als geistige und musikalische Nachfolger von Children Of Bodom mit HERE FOR NONE (2023) war ein gelungener Schachzug – und brachte den Finnen unter anderem eine Nominierung bei den METAL HAMMER AWARDS als „Rising Star“ ein. Schließlich ist das Ganze konsequent: Wer anders auch sollte dazu die Berechtigung und das Können haben als Janne „Warman“ Wirman, der den Klang von Children Of Bodom mit seinem wilden Keyboard-Spiel prägte? Zusammen mit unter anderem Warmen-Bruder Antti an der Gitarre und Ensiferums Petri Lindroos als Gitarrist und Sänger bepflügt das Quintett den bestellten Acker nun weiter – BAND OF BROTHERS macht nicht viel anders als sein Vorgänger, korrigiert den Kurs aber in mancher Kurve leicht. Die elf neuen Songs wirken noch mehr geradeaus und ein Stück härter, haben aber Luft für instrumentale Ausflüge und melodische Auswüchse. ‘One More Year’ zeigt Parallelen zu alten, harten In Flames, bis es sich gen Bodom-Epik öffnet; ‘Nine Lives’ offenbart Hit-Qualitäten mit perfekt gesetzten Gangshouts, quäkenden Keyboards, satt groovenden Gitarren und einem slayeresken Thrash Metal-Finale; dagegen betont ‘When Doves Cry Blood’ die wütend-deprimierte Seite der Finnen. Herausstechend: ‘March Or Die’ reißt mit schwindelerregenden Rhythmen mit. Ein wenig fehlt BAND OF BROTHERS das Gefühl der unberechenbaren Wildheit und Selbstzerstörung aus Alexi Laihos Lebzeiten – aber mittelfristig ist das wohl besser für die Band-Gesundheit.
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Quelle: METAL HAMMER.de