Kritik zu Rise Against RICOCHET

Vor mittlerweile 24 Jahren erblickte das erste Rise Against-Album das Licht der Welt. Über zwei Dekaden später dürfen sich Fans über das zehnte Werk der US-Punks freuen. Doch als jüngstes Mitglied einer so legendären Familie hat RICOCHET große Schuhe zu füllen – Schuhe, die dem Nesthäkchen nicht ganz passen. Von Anfang an war klar, dass Rise Against einiges anders machen wollen. So holte sich die Band Produzentin Catherine Marks ins Boot, die – nach eigenen Angaben – vorher noch nie von der Gruppe gehört hatte. Wohl oder übel haben Rise Against mit dieser Maßnahme ihr Ziel erreicht: Das neueste Album der Amerikaner klingt definitiv nicht wie seine Vorgänger – ob das aber wirklich Grund zur Freude ist, ist eine ganz andere Frage. Bereits beim Opener ‘Nod’ dürften sich bei Fans der Band die ersten Fragezeichen auf der Stirn bilden. Tim McIlraths Stimme, die sonst klar den Takt vorgibt, verschwimmt unter dem Gewicht mehrerer Filter und schafft es nicht, sich gegenüber den Instrumenten zu behaupten – ein Trend, der bis zum Outro ‘Prizefighter’ anhält. Trotzdem ist bei RICOCHET nicht ganz und gar Hopfen und Malz verloren: Songs wie ‘Black Crown’ oder ‘Forty Days’ beweisen, dass Rise Against musikalisch noch immer voll in ihrem Element sind. Verlorenes Potenzial – das neueste Küken der Punk-Familie ist leider ein Opfer seiner Umstände.
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Quelle: METAL HAMMER.de