Kritik zu ECHOES OF THE END

Auf den ersten Blick wirkt es fast unglaublich, dass es sich bei ‘Echoes Of The End’ lediglich um einen Indie-Titel handelt. Die mit der Unreal Engine 5 erschaffene Grafikpracht überrascht – und der angesetzte Preis von 40 Euro lässt umso mehr staunen. Doch Entwickler Myrkur Games hat nicht den Anspruch, mit Blockbuster-Größen wie ‘God Of War Ragnarök’ (2022) oder ‘Star Wars Jedi: Survivor’ (2023) zu konkurrieren. Vielmehr demonstriert das Studio eindrucksvoll, wie weit sich mit überschaubarem Budget kommen lässt. Im Mittelpunkt steht Protagonistin Ryn, die sich auf eine gefährliche Reise durch das fiktive Aema – eine von isländischen Landschaften inspirierte, von Krieg gezeichnete Welt – begibt, um ihren Bruder Cor aus den Fängen eines totalitären Imperiums zu retten. An ihrer Seite steht der Gelehrte Abraham, dessen Zusammenarbeit und Dialoge mit Ryn das emotionale Fundament des Abenteuers bilden.

Auf ihrem Weg bezwingt die Heldin nicht nur ganze Heerscharen von Feinden, wobei Magie und Schwertkampf ineinandergreifen, sondern löst auch diverse Umgebungsrätsel. Diese erweisen sich allerdings weder als besonders fordernd noch als abwechslungsreich: Die Aufgaben ähneln sich zunehmend und bieten wenig echte Knobelfreude. Auch das Kampfsystem wirkt stellenweise etwas unausgereift, und einzelne Grafikeffekte – etwa Spiegelungen im Wasser oder Wellenbewegungen – fallen hinter dem imposanten Ersteindruck zurück. Dennoch mindern diese Schwächen das positive Bild kaum. Für ein Erstlingswerk ist ‘Echoes Of The End’ eine beachtliche Punktlandung, die eindrucksvoll zeigt, dass große Spielerlebnisse nicht zwingend einen Vollpreisstempel tragen müssen.



Quelle: METAL HAMMER.de