Editorial METAL HAMMER 09/2025
Liebe Metalheads,
als ich das Editorial der vorherigen Ausgabe tippte, weilte Ozzy Osbourne noch unter uns. Als die betreffende Ausgabe am Kiosk lag, war der Prince Of Darkness bereits verstorben – an einem Herzinfarkt, wie man mittlerweile weiß. Die Metal-Welt hat einen ihrer Urväter verloren. Der Schock sitzt tief. Noch tiefer sitzt die Bewunderung für sein Lebenswerk – ob mit Black Sabbath, als Solokünstler, Reality-TV-Unikum, immer unterhaltsame und (trotz Elternschreck-Image) liebenswerte öffentliche Person oder als Familienmensch. Bis zuletzt füllte er alle diese Rollen aus und ließ es beim Abschiedskonzert am 5.7.2025 noch ein letztes Mal krachen, so gut es der erkrankte Körper hergab. Unsere ausführliche Verneigung vor Ozzy Osbourne lest ihr in der Septemberausgabe, und in der Heftmitte findet ihr ein Poster mit den Lebensdaten des ewigen Godfather Of Metal.
Auch das Wacken Open Air stand ganz unter dem Eindruck des Todesfalls. Zahlreiche Bands schoben Cover-Versionen oder huldigende Ansagen ein, auf den Camping-Plätzen, vor der Bühne und dahinter gab es mehr Black Sabbath-Shirts und -Dekorationen zu erspähen denn je, und die Festival-Macher starteten eine rührende Drohnen-Show im Andenken an Ozzy Osbourne. Die Schlagzeilen jedoch waren überwiegend voll von Schlamm – nicht zu Unrecht, denn Wacken 2025 erreichte in diesem Bereich durchaus ein neues Level. Die wichtigste Erkenntnis aus beiden Umständen lautet jedoch: ein echter Wackinger nimmt die Lage, wie sie ist, und lässt sich nicht vom Feiern abhalten.
Ob heiß diskutierte Auftritte wie der von Guns N’ Roses, positive Premieren wie Papa Roach, Machtdemonstrationen wie bei Machine Head oder zu Herzen gehende Geheimtipps wie Iotunn: Langweilig war es vor keiner der zehn Bühnen. METAL HAMMER watete mit großer Mannschaft durch die Morast-Pits, rockte den Stand im Infield, berichtete live im Web – und legt jetzt den (soweit wir wissen) weltgrößten Nachbericht zum Metal-Mega-Festival vor!
Positive Durchhaltestimmung
Diese positive Durchhaltestimmung liegt dem Metal zugrunde – und kaum eine Band vertont und verkörpert sie besser als Helloween. 40 Jahre nach dem Debütalbum WALLS OF JERICHO sind sie nicht nur immer noch am Start, sondern stärker denn je zuvor. Die große Versöhnung und Wiedervereinigung wirkt noch nach; wo HELLOWEEN (2021) ein großartiger erster Aufschlag in neuer Besetzung war, legt GIANTS & MONSTERS in fast allen Belangen noch einen drauf. METAL HAMMER-Redakteurin Katrin Riedl sprach für unsere ausführliche Titelgeschichte mit allen sieben Mitgliedern – passend zur 7“-Vinyl-Schallplatte, die diesem Heft exklusiv beiliegt. Nur hier gibt es die digital veröffentlichte erste Album-Single ‘This Is Tokyo’ in physischer Form, ergänzt durch eine aktuelle Live-Aufnahme des Klassikers ‘Future World’.
Was auch kommen mag: Metal ist unaufhaltsam. Der Beweis dafür sind Helloween – und seid ihr!
MAXIMUM METAL!
Sebastian Kessler
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Quelle: METAL HAMMER.de