Kritik zu CRONOS: THE NEW DAWN

Während viele Studios ihre Veröffentlichungen wegen eines befürchteten ‘Grand Theft Auto 6’ verschoben haben, tobt im Horror-Genre ein gnadenloser Konkurrenzkampf. Neben den ebenfalls im September erscheinenden ‘Dying Light: The Beast’ und ‘Silent Hill f’ steht mit ‘Resident Evil Requiem’ bereits in wenigen Monaten der nächste Schwergewichtstitel bereit. Inmitten dieser Gemengelage versucht der polnische Entwickler Bloober Team mit dem Gruselepos ‘Cronos: The New Dawn’ Fuß zu fassen – und orientiert sich dabei unübersehbar an Größen wie ‘Bioshock’ (2007) oder ‘Dead Space’ (2008). Doch dahinter steckt mehr als bloße Nachahmung. Eine unbekannte Protagonistin wird von einer geheimnisvollen Künstlichen Intelligenz in das postapokalyptische Krakau entsandt. Auf ihrer Reise enthüllt man nicht nur die Schatten und Geheimnisse einer nebulösen Handlung, sondern wird auch durch Wurmlöcher in andere Zeitebenen geschleudert, um verschollene Zielpersonen aufzuspüren.

Den Großteil der Spielzeit verbringt man jedoch mit dem Durchstreifen der von Untoten verseuchten Gebiete. Typisch für Survival-Horror herrscht chronische Munitionsknappheit: Jedes Projektil sollte präzise im Kopf eines Widersachers landen. Besiegte Gegner müssen mit dem Flammenwerfer endgültig verbrannt werden, da sie sich andernfalls miteinander vereinen und die Fähigkeiten des Absorbierten übernehmen können. Dieser perfide Mechanismus verleiht ‘Cronos: The New Dawn’ eine spürbare Eigenständigkeit, die allerdings nur sporadisch zum Tragen kommt. In Kombination mit der unverbrauchten, düster-schönen Szenerie entfaltet das Spiel intensive Momente von Beklemmung und visueller Faszination – bleibt jedoch insgesamt zu sehr hinter seinen mächtigen Vorbildern zurück.



Quelle: METAL HAMMER.de