Kritik zu Faun HEX

Seit ihrer Gründung 1999 sind Faun aus der Mittel­alter- und Folk-Szene nicht mehr wegzudenken. Zwar ist einzig Oliver „SaTyr“ Pade von der originalen Besetzung übrig, doch das tut der musikalischen Leistung keinen Abbruch. Mit jedem neuen Mit­glied kommen frischer Wind und ein neuer Einfluss. Aber egal, wie sehr Faun experimentieren, sie bleiben sich stets treu. Und so ist auch HEX geprägt von zahlreichen Mythen und Geschichten, gekleidet in ein Klanggewand, das sich nur als zauberhaft und kraftvoll zugleich beschreiben lässt. Genauso beginnt das Album auch. ‘Belladonna’ lässt Bilder von Hexen aufblitzen, die ums Feuer tanzen. Gegen Ende setzen sogar E-Gitarren ein, was durchaus passt. Schon für PAGAN (2022) kollaborierten Faun mit Eluveitie, und das Ergebnis kann sich wirklich hören lassen. ‘Lament’ startet sanft – bis die epischen Trommeln einsetzen. Der volle Klang, wenn die Band im Chor singt, verursacht Gänsehaut. ‘Nimue’ erzählt die Geschichte von der mächtigen Magierin aus der Artus-Sage. Hierbei gibt es Unterstützung von Chelsea Wolfe. Nicht, dass Laura Fella, Adaya und Co. dies nötig hätten, aber Wolfe bringt eine alternative Note mit ein. ‘Black Eyed Dog’ klingt anders – anders, als im Original von Nick Drake aus den Siebzigern: etwas düsterer, aber auch schwungvoller. Zusammen mit Fatma Turgut geht es in ‘Umay’ in die Klangwelten des Orients. Damit beweisen Faun einmal mehr, dass sie nicht nur mittel- und nordeuropäische Themen beherrschen, sondern auch Koryphäen auf ihrem Gebiet sind. Fans von Drehleier, Laute und mehrstimmigem Gesang sei mit HEX eine absolute Empfehlung ausgesprochen.

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Quelle: METAL HAMMER.de