Kritik zu Nailed To Obscurity GENERATION OF THE VOID
Pünktlich zu ihrem zwanzigsten Geburtstag durchlaufen die (seit 2024 mit einem neuen Bassisten aufwartenden) Niedersachsen Nailed To Obscurity eine klangliche Wandlung. Wuchtige Riffs und die grollenden Growls von Raimund Ennenga prägen auch ihre fünfte Studioplatte, den vormals so hoffnungslos anmutenden Death-Doom des Quintetts bereichern nun jedoch vermehrt ansprechender Klargesang und eher melancholische als abgründig-tödliche Melodien. Die Öffnung vollzieht sich dabei sanft: Während einige Stücke dem auf BLACK FROST (2019) perfektionierten Düsterklang im Gros treu bleiben (‘Overcast’), lösen sich andere gänzlich davon ab und tragen die neuen Akzente selbstbewusst zur Schau (‘Allure’), erinnern stellenweise sogar ein wenig an Katatonia (‘Generation Of The Void’; im über achtminütigen ‘Echo Attempt’ erklingen noch Growl-Akzente). Die Band entscheidet sich aber bewusst nicht für einen Weg, sondern vereint beide Klangwelten stimmig miteinander – nicht zuletzt in den mit sachten Hintergrundchören veredelten Liedern ‘Spirit Corrosion’ und ‘The Ides Of Life’. So verändert Nailed To Obscurity hier und da klingen mögen, so sehr bleiben sie ihrer Kernkompetenz treu und servieren hörbar von Herzen kommendes, wohlkomponiertes Material, das zuverlässig bewegt. GENERATION OF THE VOID bewahrt die Hoffnung und bringt Licht ins Dunkel, was dieser Tage bitter nötig ist – nicht nur für die Band selbst.
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Quelle: METAL HAMMER.de