Kritik zu Speed Queen …WITH A BANG

Nachdem die Pandemie der Band ein wenig in den Rücken gefallen ist, was den Karrierestart betrifft, veröffentlicht sie nun nach zwei starken EPs auch endlich mal einen ersten Langspieler. Und der macht dem Namen alle Ehre – denn die Belgier preschen ohne große Pausen in 40 Minuten durch alles, was modernen Speed Metal ausmacht. Ein kleines Synth-Intro leitet in das ein, was man gemeinhin den räudigen, etwas glanzlosen kleinen Bruder von Schwedenschnellmetallkapellen wie Enforcer oder Ambush nennen kann. ‘Showdown’ beweist eine tadellose Tightness, was das Riffing angeht, während bei ‘I Want It’ und ‘Chasing Ghosts’ klar wird, dass die Stärke vordergründig in den zwar kurz gehaltenen, aber virtuos runtergespielten Solos liegt. Jede Note sitzt und gleicht sich perfekt an das Gitarrenkorsett an. Stimmlich bewegen sich die Belgier allerdings in einer anderen Tonlage als andere Genre-Bestreiter. Tiefer, kratziger und mit einem Hang zum Punk. Besonders deutlich wird dieser Unterschied beim simplen Bolzer ‘I Walk Alone’. Frontmann Thomas Kenis spuckt die Wörter praktisch aus, Melodie steht eher im Hintergrund. Aber das macht auch den Reiz aus – etwas anders und dreckig, technisch trotzdem einwandfrei und eingängig. Obendrauf fällt natürlich in jedem zweiten Song das Wort „Leather“. So mögen wir unseren Metal!

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Quelle: METAL HAMMER.de