Kritik zu Mad Dogs THE FUTURE IS NOW

Auch wenn Classic Rock- (und Soul-)Kenner bei dem Band-Namen anderes vermuten mögen, sind bei dieser Gruppe keinerlei Engländer, sondern ausschließlich Italiener involviert. Und auch sonst hat das Quartett mit Joe Cockers legendärer Tour- und Live-Albumauslese MAD DOGS & ENGLISHMEN (1970) nicht viel gemein. Außer dem Hang zu fremden Song-Federn und einer ursprünglichen Rock-Liebe vielleicht, die in diesem Fall allerdings arg Hellacopters-hörig ausfällt und die Ära Robert Dahlqvists feiert. Mögen sich die vier Musiker aus ­Macerata auch nur für vier Tracks den Luxus (und hörbaren musikalischen Mehrwert) eines externen Organisten gönnen, sind Songwriting, Sound, Attitüde und Synchronsaitenarbeit doch unverkennbar von den Schweden abgeguckt. Womit der größte Kritikpunkt – das weitgehende Fehlen von musikalischer Eigenständigkeit – in Bezug auf die Band und ihr drittes Album konstatiert wäre. Davon abgesehen machen Mad Dogs bei ihrem Plagiatsprojekt einen ziemlich guten und auch authentisch anmutenden Job und lassen lässig allerhand abgehangene Action-Rock-Hymnen vom Stapel. Somit sind letztlich Hellacopters-Fans vor die Entscheidung gestellt, abwägen zu müssen, ob ihr Royale-Rock-Heißhunger durch ein Schweden-Rock-Surrogat gestillt werden kann, welches – hypothetisch – ­potenzielles B-Seiten-Material ihrer Lieblinge abliefert.

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Quelle: METAL HAMMER.de