Kritik zu Stoned Jesus SONGS TO SUN
Mit Europa als zwangsläufiger neuer Kreativbasis erfolgt für die ukrainische Band unter Leitung von Sänger und Gitarrist Ihor Sydorenko auf ihrem sechsten Langspieler auch die personelle Neustrukturierung. So vervollständigen fortan Bassist Andrew Rodin sowie der alte Freund und Schlagzeuger Yurii Ciel das jüngste Line-up in etablierter Triotradition. Programmatisch eröffnet das proggig schleppende ‘New Dawn’ mit Aufbruchstimmung den neuen Song- und Band-Lebenszyklus. Puristischen Stoner-Tugenden zeigt sich die Band seit zehn Jahren schon nicht mehr verpflichtet, und so ist auch SONGS TO SUN ein stilistisches Sammelsurium aus Wüsten-Sound, sonnenverfinsterter Grunge-Grundstimmung, aber auch von Alternative- und Prog Rock-Anwandlungen. Sydorenkos Stimme stellt dabei den melodischen Anker, während seine Riffs den mal monolithischen, mal schlangenwendigen Gegenpol bilden und die neue Rhythmussektion sowohl Fundament als auch eine behände Motorik an den Tag zu legen versteht. So wird es bei dem Herzstück-Track ‘Lost In The Rain’, welches Gilmour-geführte Pink Floyd auf den Plan ruft, episch-emotional, setzt das darauffolgende ‘Low’ einen Mastodon-haften Kontrapunkt und versteht sich das schwere wie irrlichternde ‘See You On The Road’ nicht allein als baldiger Tourbus-Gruß. Und mit dem fast zehnminütigen, vornehmlich akustischen und Tribal-getrommelten, mit manischen Nick Cave-Predigermanierismen vorgetragenen ‘Quicksand’ wird gar noch ein ungewöhnlicher wie vermeintlicher Schlusspunkt gesetzt. Denn als erstes eines auf drei Alben ausgerichteten Song-Zyklus macht SONGS TO SUN durchaus Lust auf mehr und wird seinem Expositionscharakter mehr als gerecht.
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Quelle: METAL HAMMER.de















