REIGN IN BLOOD von Slayer (1986): Die 500 besten Metal-Alben

METAL HAMMER hat die 500 besten Metal-Alben aller Zeiten gewählt – mit einer fast 100-köpfigen Jury. In die Liste geschafft haben es Veröffentlichungen von 1970 bis 2023. Heute stellen wir daraus vor:
Platz 2: REIGN IN BLOOD von Slayer (1986)
REIGN IN BLOOD ist ein Thrash-Manifest, eine Offenbarung für jeden Metal-Fan und das vielleicht beste Thrash Metal-Album aller Zeiten. Punkt. Unter uns: Bei REIGN IN BLOOD stimmt einfach jedes Detail. Dabei hätte auch alles ganz anders kommen können:
Über Umwege erfährt Def Jam-Labelchef Rick Rubin, der bislang mit Hip-Hop-Künstlern wie LL Cool J oder Run-D.M.C. arbeitet, von der Band namens Slayer. Diese luchst er dem Metal Blade-Gründer Brian Slagel ab und signt sie auf sein Majorlabel. Der garantierte Tod für fast jede extreme Band, aber nicht im Fall von Slayer. Rubins Blick auf die Band und sein Enthusiasmus für das Metal-Genre sind wichtige Gründe dafür, dass REIGN IN BLOOD frischer, sauberer und schärfer als die beiden Vorgänger SHOW NO MERCY (1983) und HELL AWAITS (1985) klingt.
Schnelle Parts sind glasklar, und jede Note sitzt. Über Nacht stoßen Tom Araya (Bass, Gesang), Jeff Hanneman (Gitarre), Kerry King (Gitarre) und Dave Lombardo (Schlagzeug), ganz nebenbei die beste Slayer-Besetzung aller Zeiten, mit diesem Album in den Metal-Mainstream hervor.
Volle Punktzahl von vorne bis hinten
Die Kontroverse um den Album-Opener ‘Angel Of Death’, der textlich die Gräueltaten des NS-Arzts Josef Mengele verarbeitet, befeuert weltweit Slayers extremen Ruf. Resultat: Mit REIGN IN BLOOD ist ein neuer Szenestandard geschaffen, und dieser ist nicht einmal 29 Minuten lang. Die Songs berauschen die Fans. ‘Angel Of Death’ eröffnet mit einem markerschütternden Schrei Arayas und endet in einem Doublebass-Gewitter von Lombardo. Gänsehaut pur.
Das Blut kocht im Kopf, die Gedanken sind verwirrt, der Nacken klebt vor Schweiß. Und Slayer legen nach. ‘Piece By Piece’, ‘Necrophobic’, ‘Altar Of Sacrifice’ – so sehr die Songs voranrasen, so schnell kann man die Großartigkeit gar nicht begreifen. ‘Jesus Saves’ bezieht Stellung gegen Religion und Kirche, ‘Criminally Insane’ und ‘Reborn’ walzen vorbei, ‘Epidemic’ entpuppt sich als heimlicher Speed-Hit der Platte.
Furios biegt das Album auf die Zielgerade ein. ‘Postmortem’ mündet in dem Nackenbrecher ‘Raining Blood’, der das Album dystopisch zu Ende gehen lässt. Stille. Der Puls reguliert sich wieder, die klaren Gedanken kehren zurück.
Volle Punktzahl von vorne bis hinten. Bei REIGN IN BLOOD gibt es kein Qualitätsgefälle. Haupt-Songwriter Jeff Hanneman liefert den Fans einen Meilenstein. Das dritte Slayer-Album hebt die hohe Kunst der extremen Musik weltweit auf ein neues Niveau und ist gleichzeitig der Startschuss zu einer unvergleichlichen Karriere. REIGN IN BLOOD ist roh, extrem, authentisch – pure Thrash-Magie. Dieses Album regiert – gestern, heute und in alle Ewigkeit. (Thorsten Zahn)
Die komplette Liste der 500 besten Metal-Alben aller Zeiten entstammt METAL HAMMER-Ausgabe 07/2024 – unserer 500. Ausgabe aus unserem 40. Jubiläumsjahr. Das Heft ist restlos vergriffen. Ihr findet die Liste weiterhin auf metal-hammer.de.
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Quelle: METAL HAMMER.de














