Ihre Alben in der Wertschau
Die komplette Wertschau der Parkway Drive-Alben findet ihr in der METAL HAMMER-Oktoberausgabe 2025, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
Goldwert

ATLAS (2012)
DAS Parkway Drive-Album. Artwork. Songs. Sound. Alles. Besser wird es nicht. Eine auf Perfektion getrimmte Metal-Scheibe, die Hits in Serie ohne wirklichen Klargesang generiert und dabei bei aller Hookline-Liebe Schädel spaltet. Allein die erste Single ‘Dark Days’ gehört bis heute zum Besten, was seit der Jahrtausendwende aus den Boxen dröhnte. Unglaubliche Wucht. Unglaubliche Dynamik. Doping für die Metal-Ganglien. Um dieses Kernstück bauen die Australier im Zusammenspiel mit Star-Produzent Matt Hyde (unter anderem Slayer, Behemoth, Hatebreed) einen sprichwörtlichen Koloss. Der Sound ist breiter, die Atmosphäre cineastischer.
Man erlebt mehr Dynamik, größere Spannungsbögen und intelligent eingesetzte Melodien, wenn es passt und die Dynamik hochhält. Streicher, Blech, Chöre – Parkway Drive besitzen den Mut, ihr Sound-Gerüst zu erweitern, ohne es um-zuwerfen. ‘Wild Eyes’ biegt von der Abbiegespur direkt in die Stadioneinfahrt. Auch die Shows werden größer, das Bühnenbild ambitionierter. Parkway Drive begreifen sich jetzt als Marke, die den Markt umwälzen kann. ATLAS sprengt ein Loch in die Szenedecke und erlaubt der Band den Blick auf die Headliner-Bühnen dieses Planeten. Jetzt müssen sie nur noch durchgehen.
Liebenswert

DEEP BLUE (2010)
Parkway Drive tauchen in tiefere Gewässer ab und legen ihr (musikalisches) Leben in die Hände von Produzent Joe Barresi (bis dato unter anderem Queens Of The Stone Age, Audrey Horne, Clutch). Diese Wahl allein dokumentiert schon, dass das Quintett gewillt ist, stärker über den Tellerrand des Metalcore-Genres hinauszublicken und neue Elemente in ihrem Sound zu betonen. Dies bezieht sich auch auf die Texte, welche philosophische Fragen stellen und eine Reise auf der Suche nach Wahrheit vom Grund des Ozeans zurück ans Licht thematisieren. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Breakdown-Wellen nicht in Serie über dem Hörer zusammenbrechen.
‘Sleepwalker’, ‘Karma’ oder ‘Home Is For The Heartless’ mit Brett Gurewitz von Bad Religion, mit denen Barresi bereits gearbeitet hatte, zeugen vom neu gewonnenen Songwriting-Verständnis und dem Willen zur Entwicklung. Mit Erfolg: Die Scheibe platziert sich nicht nur in der Heimat, sondern auch erstmals quer über Europa in den Charts, und in den USA knackt man die Top 40. DEEP BLUE stellt den perfekten Absprungpunkt am Schanzentisch für Parkway Drive dar, um endgültig abzuheben.
Erwähnenswert

REVERENCE (2018)
Das Cover zeigt eine Adaption von Rubens’ ‘Der Höllensturz’ – so schlimm ist es nicht, aber Parkway Drive überdehnen sich erstmals in ihrer Karriere. Um im Bild zu bleiben: Die Band verarbeitet Schmerz, Verlust und Wut dank Arena-Filter jetzt in massenkompatiblen Farben. Die Gangshouts zur Publikumsakquise nehmen überhand, das erneut von George Hadji-Christou produzierte Werk möchte fast zwanghaft zum Mitsingen auffordern. Das früher locker geschredderte Element ist jetzt einer Verkrampfung gewichen.
Der Sound ist zwar noch immer wuchtig, aber im Prinzip möchte REVERENCE in den Kopf, nicht in den Nacken des Zuhörers. Metalcore bleibt das Rückgrat, aber alle anderen wichtigen Organe gehören längst dem modernen Metal. Mit ‘Prey’ und ‘The Void’ gibt es auf dem Album unbestreitbare Fan-Lieblinge zu hören, kommerziell mausert sich REVERENCE mit hohen Chart-Notierungen in Europa und den USA zum Erfolg und bringt die Festivals zum Kochen.
Die komplette Wertschau der Parkway Drive-Alben findet ihr in der METAL HAMMER-Oktoberausgabe 2025, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
Quelle: METAL HAMMER.de














