Kritik zu Nyos GROWL
2014 taten sich der Brite Tom Brooke und der Finne Tuomas Kainulainen zusammen, um eine Band zu gründen und sie nach einem See in Kamerun zu benennen, der einst das Zentrum einer Tragödie war. Seither hat das Duo bereits sechs Veröffentlichungen zu verzeichnen. Mit Album Nummer sieben, GROWL, geht das instrumentale Experimentieren weiter. Als solches lässt sich die Musik von Nyos auch beschreiben. Sicher steckt hinter Stücken wie ‘Get Ready’ oder ‘Harder Than Rain’ eine Botschaft – diese versteht jedoch nur, wer sich für die Klangwelt erwärmen kann. Scheinbar anspruchsvoll, komplex und schlicht zugleich besteht das Grundrezept aus den Gitarren-Loops von Tom Brooke und der ekstatischen Trommelei Kainulainens. Ein Konzept steckt nicht dahinter. Gleich dem Song ‘Be Free’, dessen Gitarrenklänge recht rockig klingen, nehmen sich die Musiker die Freiheit, sich stilistisch überall zu bedienen. So klingt ‘Walking In Moonlight’ sehr Jazz-lastig, wobei sich einige der Titel gefühlt in diese Richtung bewegen. Am ehesten metallisch wird es bei ‘Lo4’ und dem Abschluss ‘Alright, Goodnight’, dessen repetitive Melodiebögen etwas Schönes haben. Zusammengefasst muss jedoch festgehalten werden: GROWL ist wirklich Geschmackssache – allein, da die stetigen Wiederholungen für manches Ohr schnell anstrengend werden können. Nyos erschaffen Kunst, die verstanden und gefühlt werden will.
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Quelle: METAL HAMMER.de