Kritik zu Purpendicular feat. Ian Paice BANNED

Vor über 50 Jahren führte ein verheerender Brand dazu, dass Deep Purple ihren größten Song schrieben – ‘Smoke On The Water’ ist wie eine Visitenkarte für die Rock-Musik. Dass ein weiterer Brand nun zum größten Werk von Purpendicular führte, die eine Art Deep Purple-Tributeband mit eigenem Material sind, ist also schauriges Schicksal. Die Band, die erneut von Purple-Drummer Ian Paice unterstützt wird, nistete sich fürs Songwriting in den portugiesischen Bergen ein, musste von dort jedoch aufgrund übler Waldbrände evakuiert werden. Das führte zu einem halbautobiografischen Konzeptwerk, das einerseits den Brand und seine Auswirkungen behandelt, und andererseits die der Cancel Culture. Eine wilde Mischung. Nicht so wie die Songs der Platte, die dem Sound der Siebziger-Legenden treu bleiben: bluesig, treibend, viel Orgel, viel Gitarre – und dank Paice viel gefühlvolles Getrommel. ‘Beast’ gibt den Tasten besonders viel Raum und spielt mit sphärisch-epischen Parts ­(Grüße an ‘Child In Time’), während es bei ‘Blood Red Moon’ mehr in die ­PERFECT STRANGERS-Richtung geht. ‘Too Hard To Please’ gibt sich wiederum als augenzwinkerndes Siebziger-Jam-Stück, bei dem Sänger Robby Walsh seine Prachtröhre ins Rampenlicht lässt. Für Purple-Fans gibt es viel zu entdecken, aber auch ohne die Verbindung ist ­BANNED ein starkes Stück Hard Rock – hier stimmt alles.

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Quelle: METAL HAMMER.de