Kritik zu Sanguisugabogg HIDEOUS AFTERMATH
Sanguisugabogg aus Columbus, Ohio haben in den wenigen Jahren seit ihrer Gründung das geschafft, was für viele unerreichbar bleibt: die Neudefinition eines Genres. Sie stehen für Death Metal, wie er schmutziger, goriger, sludgiger, dreckiger und mitreißender kaum sein könnte. Die Riffs von Cameron Boggs sind messerscharf, und Ced Davis legt das wabernde Bassfundament, auf dem Schlagzeuger Cody Davidson die Todeswalze vor sich herschiebt – mal mit Hyperspeed-Drumming, mal groovig versetzt, dann wieder totaler Doublebass-Hagel. Der absolute Wahnsinn. Eine energetische Leistung, welche die vorab veröffentlichten Songs ‘Rotted Entanglement’ und ‘Abhorrent Contraception’ (fett fieses Highlight, featuring Defeated Sanity) bereits gut wiedergeben. Und dabei haben wir noch nicht einmal von den gutturalen Höchstleistungen des Frontmanns Devin Swank gesprochen, der diesem eitrigen, verrotteten, fiesen Death Metal mit seinen Growls, Squeals und seinem dystopischen Gegurgel einen ganz persönlichen Stempel aufdrückt. Da bluten die Stimmbänder. Inhaltlich wären Carcass stolz auf die US-Deather – so viel Blut, Innereien und textliches Menschengemetzel gab es seit den Achtzigern nicht mehr. Absolutes Highlight der Platte: ‘Semi Automatic Facial Reconstruction’. Bei diesem Track werden Sanguisugabogg von Travis Ryan (Cattle Decapitation) unterstützt und präsentieren einen schnellen, brockigen Banger, bei dem alle Beteiligten zeigen, was der neue Death Metal leisten kann. ‘Paid In Flesh’ ist der perfekte Abschluss – danach muss ich erst mal meine Eingeweide abtasten, man weiß ja nie.
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Quelle: METAL HAMMER.de