Kritik zu Battle Beast STEELBOUND
Man darf nicht so weit gehen zu erwarten, dass Battle Beast mit STEELBOUND zu ihrem Debütalbum STEEL (2011) oder dem nachfolgenden Schädelspalter BATTLE BEAST (2013) zurückkehren. Allerdings: Nach den merklich glatteren NO MORE HOLLYWOOD ENDINGS (2019) und CIRCUS OF DOOM (2022) wirkt es so, als hätte das finnische Biest wieder Blut geleckt und wetze häufiger seine Krallen. Schon der Opener ‘The Burning Within’ ist ein fetziger, Riff-orientierter Heavy Metal-Pit-Feger irgendwo zwischen Judas Priest und Journey. Die beiden Höhepunkte des Albums verstecken sich im Mittelteil: ‘Last Goodbye’ lässt dank betörender Keyboard-Melodie, knackiger Riffs, (endlich wieder!) inbrünstigem Brüllen von Noora Louhimo und einem vor Lebensfreude berstenden Refrain nicht so schnell los. Anschließend knüpft ‘Blood Of Heroes’ fanfarenstark an die heldenhaften Hymnen früherer Alben an – inklusive marschierender Schlagzeugrhythmen, Folk-Einflüssen und einer sich fast überschlagenden Noora. Dagegen mögen die restlichen Songs abfallen, unterhalten aber trotzdem auf höchstem Niveau: ‘Angel Of Midnight’ und das schmachtende ‘Watch The Sky Fall’ finden die Balance aus Biestigkeit und melancholischer Hard-Rockigkeit, der tanzbare Disco-Metal-Schwertschwinger ‘Riders Of The Storm’ gefällt als Bastard aus Hammerfall, Gloryhammer und, äh, Dschinghis Khan. Flamenco-Einflüsse wie in ‘Twilight Cabaret’ können nur wenige Power Metal-Bands zulassen, ohne komplett uncool zu wirken, und selbst der etwas zahnlose Titel-Track findet hintenraus noch seinen Dreh. Wenig zu mäkeln also – im Gegenteil: Battle Beast gelingt es auf STEELBOUND vortrefflich, ihre Stärken zu bündeln.
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Quelle: METAL HAMMER.de