Kritik zu Despised Icon SHADOW WORK

Achtung, Achtung: Hier wurde etwas zusammengebraut, das wohl auch allen Deathcore-Fans, die sich über die Kakophonie von Whitechapels HYMNS IN DISSONANCE gefreut haben, schmecken wird. Zugegeben: keine Überraschung. Die Kanadier Despised Icon sind nicht dafür bekannt, an Blastbeats, Pigsqueals und brutalen Riff-Walzen zu sparen. Dennoch verliert man in diesem Tornado von Dissonanzen vor allem zu Beginn der Platte schnell den Überblick. Auf der Suche nach Orientierung kann man sich zum Beispiel an dem teils groovenden ‘Over My Dead Body’ festhalten oder den schwarzen Melodien in ‘Death Of An Artist’ und ‘The Apparition’; über den Verlauf wird SHADOW WORK allerdings zugänglicher. Alex Pelletier holt wieder alles aus seiner Blast-Maschine raus, was irgendwie möglich ist, und das tödliche Gesangsduo Steve Marois und Alex Erian fährt von dämonischen Growls, qualvollen Schreien (‘The Apparition’) bis Hardcore-anmutenden Gangshouts (‘Corpse Pose’, ‘Obsessive Compulsive Disaster’) die gesamte Palette auf. Selten überrascht SHADOW WORK, wohl aber mit dem dichten, melodischen ‘In Memoriam’, das sogar mit Klargesang und gemäßigtem Tempo daherkommt. Sechs Jahre sind seit PURGATORY vergangen, doch wie Frontmann Erian bereits angekündigt hat, scheint sich insgesamt nicht viel verändert zu haben. Auch Album Nummer sieben verteidigt erneut den Ruf von Despised Icon, einer der vielversprechendsten Lieferanten im aktuellen Deathcore-Bereich zu sein.

***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***



Quelle: METAL HAMMER.de