Taylor Momsen (The Pretty Reckless) über Verlust & Depressionen

The Pretty Reckless-Sängerin Taylor Momsen war bei einer Folge des „Call Her Daddy“-Podcast zu Gast. Darin sprach sie über den Beginn ihrer Schauspielkarriere mit ‘Gossip Girl’, plötzlichen Ruhm im jungen Alter und dem Beginn ihrer Musikkarriere. Außerdem thematisierte sie die negative Presse, wie es war, nicht ernst genommen zu werden, psychische Probleme und den Umgang mit Trauer. Die Podcast-Folge, moderiert von Alex Cooper, erschien am 5. November. Die ganze Episode gibt es unten zu sehen.

Der letzte Tropfen

Das Thema Depressionen kam auf, als Cooper nach ihrer Lieblingsband fragte. Momsen bezeichnete The Beatles und Soundgarden als ihre Vorbilder. Sie nannte unter anderem den Tod von Soundgarden-Sänger Chris Cornell und den Tod ihres besten Freundes und Produzenten Kato Khandwala als Auslöser ihrer psychischen Probleme.

„Das war der letzte Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte“, sagte Momsen. „Es war zu viel auf einmal, weil beide kurz nacheinander starben. Ich bin einfach durchgedreht. Ich konnte nicht damit umgehen und bin in eine Drogensucht und Depression gefallen, aus der ich nicht mehr herauskam.“ Außerdem sprach Momsen über das Gefühl aufzugeben und keinen Sinn mehr zu sehen, was, trotz der Unterstützung ihrer Bandkollegen in Selbstisolation resultierte.

Der Weg aus der Depression

„Ich kam irgendwann zu dem Punkt, an dem ich eine bewusste Entscheidung treffen musste: Ich wusste, entweder ich ändere mein Leben oder ich würde sterben. So ernst war es.“ Besonders schlimm war, dass nicht einmal die Musik ihr helfen konnte. Weder konnte sie nach Cornells Tod noch Soundgarden, The Beatles oder ihre eigene Musik hören, da die Lieder sie an Khandwala erinnerten: „Das war angsteinflößend. Das, was immer meine Identität war, gab es plötzlich nicht mehr. Das war wie ein weiterer, dritter Verlust.“

Um die Musik wieder hören zu können, ging die Sängerin pragmatisch vor: „Ich habe mich gefragt: ‚Wann habe ich mich in die Musik verliebt? Wie finde ich mich selbst wieder?’ Also bin ich zurück zum Anfang gegangen. Das waren die Beatles.“ 2017 spielten The Pretty Reckless als Vorband von Soundgarden. Im selben Jahr nahm sich Cornell das Leben. The Pretty Reckless waren Teil seines letzten Konzertes.

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Zudem waren die Umstände des Suizides für Momsen persönlich traumatisch. Da sich sein Tod im Hotelzimmer nach dem letzten Konzertes der Tournee ereignete, war sie in der Nacht seines Ablebens in unmittelbarer Nähe. Cornells Tod, war außerdem der Auslöser für den Suizid von Linkin Park-Sänger Chester Bennington. Momsens Freund Khandwala starb in einem Motorradunfall im Alter von 47 Jahren. Die Sängerin erklärte, dass sie nach ihrer Depression realisierte, dass das Gefühl jemanden zu vermissen, nie verschwinden würde, es aber mit der Zeit weniger intensiv wird. 2026 werden The Pretty Reckless erneut für ACDC auf ihrer Nordamerika-Tournee eröffnen.

Du suchst selbst Hilfe oder kennst jemanden, der suizidgefährdet ist? Telefonseelsorgestellen sind jederzeit unter 0800‐1110111 oder 0800‐1110222 kostenlos erreichbar. Bundesweite Beratungseinrichtungen speziell für Kinder und Jugendliche sind jederzeit unter 0800-­1110333 kostenlos erreichbar. Online‐Hilfsangebote sind jederzeit im Internet erreichbar unter www.telefonseelsorge.de.


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Quelle: METAL HAMMER.de