Statt ‘Babo – Die Haftbefehl-Story’: Die stärksten Metal-Dokus!

Derzeit ist ‘Babo — Die Haftbefehl-Story’ in aller Munde. Während die Musikwelt zum einen fühlt, wie bewegend die Dokumentation ist, und zum anderen bemängelt, was man sowohl aus Sicht der Filmemacher als auch von Seiten der Labelchefs hätte bessermachen müssen, weisen wir lieber auf die wichtigste Tatsache hin: Das ist ja gar kein Metal! Sorry, Babo. Um den Blick also wieder aufs Wesentliche zu lenken, haben wir die stärksten Metal-Dokumentationen inklusive Streaming- und Kauf-Hinweisen zusammengetragen.

Iron Maiden – Flight 666

Wer seit über 40 Jahren im Musik-Business unterwegs ist, hat eine Menge zu erzählen. Doch darum geht es in ‘Iron Maiden – Flight 666’ nicht. Hier können auch getrost alle einsteigen, die nicht zur Fanbase der Briten gehören. Die Doku beschäftigt sich nicht mit der Band-Geschichte, sondern begleitet Bruce Dickinson und Co. mitten im Tour-Leben.

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2008 haben Iron Maiden im Zuge ihrer „Somewhere Back in Time“-Tour 23 Konzerte in 45 Tagen gespielt und dabei rund 80.000 Kilometer zurückgelegt. Mit einem eigenen Flugzeug kein Problem. Der Film von ‘Iron Maiden – Flight 666’ dokumentiert Einblicke in die Gespräche, das Verhalten und das Miteinander von Welt-Stars zwischen den Konzerten.

Metal – A Headbanger’s Journey

Es steckt schon im Titel: ‘Metal – A Headbanger’s Journey’ ist in erster Linie eine Verneigung vor einem Musik-Genre. Darüber hinaus hat es der Anthropologe und Metal-Fan Sam Dunn geschafft, seinem Werk gerade so viel Tiefe beizumischen, dass es informativ, aber nicht langatmig ist. Weil es kaum möglich ist, alle relevanten Aspekte einer so riesigen Szene in einer knapp 90-minütigen Doku abzuhandeln, bleiben natürlich Fragen offen.

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Wie sollte es auch anders sein? Insgesamt funktioniert die im Allgemeinen sehr breite und im Speziellen kulturelle Annäherung aber gut. Dunn stellt nicht nur Fanboy-Fragen, sondern thematisiert auch Schwieriges wie Zensur, Kirchenbrände und Sexismus. Dafür bereist er unter anderem Norwegen, England, Deutschland und die USA und spricht mit Szenegrößen wie Toni Iommi, Bruce Dickinson, Ronnie James DioAlice Cooper und Gaahl.

Anvil! – Die Geschichte einer Freundschaft

Band-Gründung 1981. Wegweiser für Bands wie Slayer, Metallica und Anthrax. Sagenhafte 18 veröffentlichte Alben. Anvil sind… einfach nicht erfolgreich. Zumindest nicht in dem Maße, wie man es vermuten würde. Während Bands wie die Scorpions und Motörhead, mit denen Anvil einst auf einem japanischen Festival gespielt haben, zu Welt-Stars avancieren, stagniert die Karriere von Robb Reiner und Steve „Lips“ Kudlow immer wieder. Beide träumen seit dem Teenie-Alter vom Aufstieg in den Rock-Olymp.

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Genau darum geht es in der Doku: vom Träumen und Weitermachen. Was sich humorvoll liest, ist in Wirklichkeit eine äußerst emotionale Geschichte, in der das Menschliche haushoch gegen den Weltruhm gewinnt. ‘Anvil! – Die Geschichte einer Freundschaft’ ist authentisch, witzig und bewegend. Den Ritterschlag fürs filmische Werk gibt es von Michael Moore: „Der beste Dokumentarfilm, den ich seit Jahren gesehen habe“.

Full Metal Village

Schleswig Holstein. Grasende Kühe. Eine Dorfgemeinschaft. WACKEN! Ja, die Versalien sollen den Lautstärkekontrast darstellen – zwischen dem ruhigen Alltag in der Ortschaft und der positiven Eskalation für einige Tage. Denn jedes Jahr im August bricht die Idylle auf und eine schwarze Parade zieht durch die ländliche Gemeinde im Kreis Steinburg. Im Rahmen des Wacken Open Air verwandelt sich alles im gefühlten Umkreis von 666 Kilometern zum Metal-Mekka. In der Theorie prallen hier Welten aufeinander, doch die Realität hält wie so oft ganz überraschende Wendungen bereit und beweist einmal mehr, dass sich Gegensätze wirklich anziehen können.

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Filmemacherin Cho Sung-hyung rückt die Menschen in den Mittelpunkt und fokussiert die Begegnungen. ‘Full Metal Village’ möchte keine Grenzen ausloten oder potenzielle Problemfelder beackern. Vielmehr geht es darum, Menschen, die auf dem Papier kaum unterschiedlicher sein könnten, in ein Miteinander zu führen. Auf diese Weise ist eine sympathische und unterhaltsame Dokumentation entstanden, die zwar eher menschlich als metallisch ist, aufgrund des Kontexts aber bestens in eine Liste mit Metal-Dokus passt. Verfügbar bei Prime Video und Apple TV+.

Lemmy

Lemmy! Alles gesagt, tschüs und Prost. Spaß beiseite, wobei der Name inzwischen dermaßen kultig ist, dass die aufgetürmte Summe aller positiven Wörter noch immer nicht an das Erbe von Ian Fraser Kilmister heranreichen würde. Welch ein Gewinn für die Musikwelt! Welch ein Verlust für die Musikwelt. Egal ob man die instrumentalen Ergüsse von Motörhead mag oder nicht, die Dokumentation über eine der schillerndsten Persönlichkeiten des harten Rock’n’Roll lohnt sich.

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Die Filmemacher Greg Oliver und Wes Orshoski haben über einen Zeitraum von rund drei Jahren 16-mm- und HD-Filmmaterial gesammelt – Aufnahmen aus Großbritannien, Amerika, Deutschland, Finnland, Norwegen, Schweden, Russland und Dänemark. Auch bei den Interview-Partnern hat man sich nicht lumpen lassen: Ozzy Osbourne, Ice-T, James Hetfield, Alice Cooper, Dee Snider und Scott Ian sind nur einige Namen. Achtung: Die deutsche Version der Doku ist im Vergleich zur UK-Fassung um sieben Minuten gekürzt. Verfügbar bei Prime Video.

Wacken – Der Film

Jedes Jahr pilgern Tausende Metal-Fans aus aller Welt zum Wacken Open Air. Auch du bist Dauergast auf dem größten Metal-Acker und vergießt alljährlich symbolische oder echte Tränen, wenn die Abreise ansteht? Lass die Heringe stecken, denn mit ‘Wacken – Der Film’ bleibt dein Zelt genau da, wo es hingehört. Von den Brettern bis zum Schlamm, der für so viele die Welt bedeutet, direkt ins Wohnzimmer? Genau darum geht es: Die Metal-Doku transportiert vor allem die Atmosphäre und Fan-Kultur des Festivals und manövriert die wahnsinnige Wacken-Welt lautstark zu dir nach Hause. Verfügbar unter anderem bei Prime Video und Apple TV+.

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God Bless Ozzy Osbourne

Die Doku-Soap ‘The Osbournes’ hat schon alles gesagt? Wir hoffen nicht. Glücklicherweise ist ‘God Bless Ozzy Osbourne’ keine Zusammenfassung der TV-Serie, sondern eine persönliche Annäherung an die lebende Legende, die nie gescriptet wirkt. Die Regisseure Mike Fleiss und Mike Piscitelli haben keine Boulevard-Doku inszeniert. Ihre Herangehensweise ist auf emotionale Weise intimer, ohne den Unterhaltungsaspekt zu sehr einzudämmen.

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Dabei nimmt der Film die biografische Geschichte von John Michael Osbourne seit der Black Sabbath-Gründung unter die Lupe; inhaltlich ohne Schongang. Dass Ozzy neben der musikalischen Weltkarriere auch signifikante Rauschmittelexzesse durchlebte, ist gemeinhin bekannt. Kein Grund, den Blick nur auf den Glitzer in seinem Leben zu richten? Korrekt. Frei nach dem Motto dringt die Doku tief in die privaten, familiären Winkel und in die Psyche des Protagonisten ein. Verfügbar bei Prime Video und Apple TV.

Metallica – Some Kind Of Monster

Muss man das Album ST. ANGER mögen, um ‘Some Kind Of Monster’ gut finden zu können? Zwar dreht sich die Doku sowohl zeitlich als auch inhaltlich um die 2003er-Veröffentlichung, doch es sind die persönlichen Geschichten und Einblicke, die den Film besonders machen. Zumal es nicht gespielt ist (wirkt), wenn sich die Gründungsmitglieder Lars Ulrich und James Hetfield anbrüllen, als gäbe es kein Metallica-Morgen mehr.

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Wir alle können uns denken, dass der Haussegen auch bei einer der erfolgreichsten Bands aller Zeiten nicht immer gerade hängt. Als bewegte Bilder mit Ton sorgen die eigentlich privaten Momente aber für mitreißende Unterhaltung. Wer nicht nur einen Blick hinter die Kulissen von Metallica werfen möchte, macht mit ‘Some Kind Of Monster’ vieles richtig.

Last Days Here

Der Titelzusatz „It’s A Long Way Back From Hell“ fasst den Inhalt der Doku passend zusammen. Bobby Liebling, Sänger der Doom Metal-Band Pentagram, ist dem Ende nahe. Der Drogenkonsum hat ihn körperlich an den existenziellen Rand befördert; er lebt im Keller seiner Eltern, spritzt Heroin. Die Regisseure Don Argott und Demian Fenton beginnen mit der Sammlung von Filmmaterial, verlieren aber Stück für Stück den Glauben, daraus eine Dokumentation zu kreieren; sie wollen keinen Film über den Niedergang des Protagonisten entwickeln. Weil Liebling den Fuß gerade noch von der Klippe nahm und den Kampf gegen seine Drogensucht anging, entstand die Doku ‘Last Days Here’ doch – und mit ihr eines der packendsten Porträts der Metal-Szene.

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Kreator – Hate & Hope

Die Musikdokumentation von Cordula Kablitz-Post ist brandneu — passend zum 40. Band-Jubiläum. Die Regisseurin taucht in ihrem Film in das Innenleben der Thrash Metal-Gruppe um Mastermind Mille Petrozza ein und zeichnet die Laufbahn der Essener von den Anfängen als Schüler-Band bis heute nach. Wichtig dabei waren den Machern auch beeindruckende Live-Bilder.

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Until The Light Takes Us

Black Metal gilt für viele als das extremste Metal-Genre. Das liegt nicht nur am dämonischen Keifen, am plakativen oder idiologischen Satanismus und an der blutüberströmten Leichenbemalung. All das gibt es auch in anderen Subgenres des Metal. Ein besonders dunkles Kapitel ist die zweite Black Metal-Welle, die sich zu Beginn der Neunziger Jahre in Norwegen entwickelte – leider nicht nur als musikalische Subkultur.

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‘Until The Light Takes Us’ platziert sich urteilsfrei und berichtet in Form von Interviews, Musik und atmosphärischen Bildern. Dabei lebt die Doku von einem der Protagonisten: Fenriz von Darkthrone. Die Kultfigur und wandelnde Black Metal-Enzyklopädie kommt häufig zu Wort und bildet durch das Konglomerat aus Sympathie, Wissen und Humor so einige Lichtblicke innerhalb der tiefschwarzen Szene. Verfügbar bei Prime Video.

The Art Of Destruction

Destruction sind eine deutsche Thrash Metal-Institution. Die Macher Denise Dörner und Ilija Jelusic verschaffen mit ihrem Dokumentarfilm einen Einblick in die Machenschaften von Frontmann und Bassist Marcel „Schmier“ Schirmer, Schlagzeuger Randy Black sowie den Gitarristen Martin Furia und Damir Eskić. Verfügbar bei Prime Video und Apple TV+.

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Total Thrash – The Teutonic Story

Filmemacher Daniel Hofmann geht in seiner Doku den Anfängen und der Entwicklung des Thrash Metal in Deutschland (und im Besonderem im Ruhrpott) anhand der Bands Kreator, Sodom, Destruction und Tankard auf den Grund.

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Viva The Underdogs

Die Musikdokumentation begleitet die australische Metalcore-Formation Parkway Drive bei ihrem Vorhaben, den Sprung von einer Club-Band zu einem Act zu schaffen, der großen Hallen füllt und als Festivalheadliner (zum Beispiel beim Wacken Open Air) reüssiert.

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Quelle: METAL HAMMER.de