Kritik zu THE OUTER WORLDS 2

Häufig wurde ‘The Outer Worlds’ (2019) als kleiner Bruder der ‘Fallout’-Reihe ausgerufen. Die optische und teilweise konzeptuelle Nähe ist jedenfalls nicht zu leugnen. In einer hochkapitalisierten Welt verschlägt es den Spieler auch in ‘The Outer Worlds 2’ durch eine aus der Zeit gefallene Inszenierung sowie bunt und augenzwinkernd gestaltete Geschichtsfetzen. Obsidian Entertainment führen das Erfolgsrezept des Vorgängers fort – nur größer, komplexer und deutlich bissiger. Die Satire auf Konzernkult und Kolonialismus ist diesmal noch schärfer, die Dialoge pointierter, das Charakterschreiben souveräner. Zwischen Neonstädten, verstrahlten Mondlandschaften und korrupten Vorstandsetagen entfaltet sich ein Kosmos, der gleichermaßen Science-Fiction und Sozialstudie ist. Trotz technischer Verbesserungen bleibt der Charme bewusst rau: hitzige Feuergefechte, die Moral kippt, und jede Entscheidung hinterlässt Kratzer im Gewissen. Besonders die Quest-Vielfalt in ‘The Outer Worlds 2’ macht den Spielspaß aus.

Beinahe Thriller-artige Nebenerzählungen oder von absurdem Humor gespickte Sammelaufgaben animieren zum Langzeitspaß. Ähnlich wie in ‘Baldur’s Gate 3’ (2023) bietet das Spiel meistens mehrere Lösungsoptionen, um eine Aufgabe abzuschließen. Doch leider kränkelt ‘The Outer Worlds 2’ an denselben Schwächen wie viele Ableger der ‘Fallout’-Reihe: Abseits der zahlreichen eindrücklichen Aufgaben bleibt die Hauptgeschichte erschreckend blass. Doch im Hinblick auf den Serienvorgänger gelingen Obsidian Entertainment vor allem in Gameplay-technischer Hinsicht entscheidende Fortschritte, die das Spiel zu einem der eindrucksvollsten Open World-Titel 2025 machen.



Quelle: METAL HAMMER.de